Der vergessene Nachbar
Viele deutsch-tschechische Institutionen sind am Ende. Das schadet den Beziehungen beider Länder immens
18. 9. 2017 - Text: Klaus Hanisch, Foto: European People's Party, CC BY 2.0
Es war im vergangenen Januar, da blickte Kanzlerin Angela Merkel „mit Dankbarkeit und Stolz“ auf den 20. Jahrestag der Deutsch-Tschechischen Erklärung von 1997 über die gegenseitigen Beziehungen zurück. Und dies ungeachtet des anhaltenden Streits darüber, dass die tschechische Regierung weiterhin keine Flüchtlinge in Kontingentstärke aufnehmen will. Die Flüchtlingsfrage hatte den Beziehungen zum östlichen Nachbarn zuletzt sichtbare Kratzer zugefügt.
Ohnedies ist das deutsch-tschechische Verhältnis noch immer eine äußerst sensible Angelegenheit. Bis heute haben die Gesellschaften in beiden Ländern weder die Gräuel von Nazi-Deutschland in der damaligen Tschechoslowakei noch die folgende Vertreibung von drei Millionen Sudetendeutschen vergessen, wobei in Tschechien die Geschichte noch deutlich präsenter ist als in Deutschland.
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