Starker Auftritt
Trotz torlosem Remis träumt Tschechien weiter von der WM
12. 6. 2013 - Text: Marcus HundtText: mh/čtk; Foto: čtk
Das „Spiel des Jahres“ endete mit einem torlosen Unentschieden. Und doch hatten die 18.235 Fans, die am vergangenen Freitag die Partie der tschechischen Nationalmannschaft gegen Vize-Europameister Italien in der Prager Generali-Arena verfolgten, einen Grund zur Freude. Denn die Mannschaft von Kapitän Tomáš Rosický war die spielbestimmende Mannschaft und ließ keinen einzigen Torschuss der Italiener zu. Der ehemalige Dortmund-Spieler Rosický, der seit sieben Jahren in Diensten des FC Arsenal London steht, freute sich für die Zuschauer, denn „die haben ein tolles Spiel gegen eine hervorragende Mannschaft gesehen“. „Aber natürlich sind wir nicht zufrieden, denn wir hätten dieses Spiel auch gewinnen können. Wir hatten genügend Chancen, ein Tor zu machen.“ Insgesamt sieben Mal schossen die Tschechen auf das Tor. Die zwei verlorenen Punkte bedeuten für Mittelfeldakteur Rosický, der die Begegnung gegen den Weltranglisten-Achten zuvor zum „Schlüsselspiel der WM-Qualifikation“ ausgerufen hatte, nur eines: „Wir müssen die restlichen vier Gruppenspiele unbedingt gewinnen, um die Relegation zur Weltmeisterschaft in Brasilien zu erreichen.“
Mit neun Punkten aus sechs Spielen liegt Tschechien derzeit fünf Punkte hinter Italien und einen Punkt hinter Bulgarien. Torwart Petr Čech, der in der vorigen Woche von einheimischen Sportjournalisten zum insgesamt achten Mal zu „Tschechiens Fußballer des Jahres“ gewählt worden war, glaubte auch nach dem Schlusspfiff fest an eine WM-Teilnahme. „Wir haben die Leistung gezeigt, wie wir es uns vorgestellt hatten. Mehr oder weniger haben wir den klaren Favoriten über 90 Minuten dominiert. Wenn wir so weiterspielen, haben wir gute Chancen, die noch anstehenden Spiele zu gewinnen und an der Endrunde teilzunehmen“, sagte der 31 Jahre alte Torwart des FC Chelsea.
Bayern München in Prag
Während in tschechischen Zeitungen von der „besten Leistung der Nationalmannschaft in den zurückliegenden Jahren“ zu lesen war – so auch die Meinung von Teamchef Michal Bílek, rief das torlose Remis in den italienischen Medien ein negatives Echo hervor. „Die Squadra Azzurra hat enttäuscht, aber der Punkt ist ein guter Trost“, urteilte etwa die Tageszeitung „La Repubblica“. In der „Corriere dello Sport“ hieß es, „das tschechische Tor war nie in Gefahr, hingegen bewahrte Buffon in mindestens drei Situationen die Italiener vor einer Niederlage“.
Ob der Aufwärtstrend der Tschechen anhält, wird sich bei den nächsten Qualifikationsspielen am 6. September gegen Armenien im Prager Stadion Eden und vier Tage später in Italien zeigen. Bevor die tschechische Elf jedoch weiter um die WM-Teilnahme kämpft, steht mit dem europäischen Supercup-Finale ein anderes Fußball-Großereignis auf dem Programm. Am 30. August trifft in Prag der deutsche Rekordmeister und diesjährige Gewinner der Champions League FC Bayern München auf den amtierenden Europa-League-Sieger FC Chelsea. Die dann von Pep Guardiola trainierten Münchner brennen auf Revanche für die bittere Niederlage im Mai 2012, als man vor heimischem Publikum das Champions-League-Finale gegen die Londoner im Elfmeterschießen verloren hatte.
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