Kommentar: Wehret den Anfängen
Politik und Medienmacht dürfen sich nicht vermengen
4. 7. 2013 - Text: Stefan WelzelText: Stefan Welzel
Wenn ein politisch aktiver Unternehmer und Milliardär zum Medienmogul avanciert, so müssen in einer funktionierenden Demokratie die Alarmglocken anfangen zu läuten. Es gibt weltweit zahlreiche Beispiele, wo diese erst sehr spät oder nur ganz schwach zu vernehmen waren. Man denke an Silvio Berlusconi oder Rupert Murdoch. Nun hat Tschechien mit Andrej Babiš und dessen Einstieg ins Mediengeschäft einen ähnlichen Fall zu vermelden. Er ließ als neuer Chef des MAFRA-Verlags und der Zeitung „Lidové noviny“ einige Arbeitnehmer gleich einmal wissen, was er von fehlendem Gehorsam hält. Als die Redaktion sich entschied, nicht über die Pressekonferenz von Babíšs Politbewegung ANO 2011 zu berichten, beschwerte sich der neue Geldgeber. Diese Ereignisse wiederum publizierte ebenjenes Blatt umgehend. Ein mutiger Schritt und ein Zeugnis davon, dass in der Redaktion von „Lidové noviny“ kritische Journalisten sitzen. Es ist zu hoffen, dass dies so bleibt und weder real noch in den Köpfen die Zensur Einzug hält.
„Online-Medien sind Pioniere“
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