Škoda erobert Europas Schienen
Das Pilsner Unternehmen erhält mehrere Großaufträge und liefert unter anderem Züge nach Deutschland
7. 8. 2013 - Text: Julia MiesenböckText: jm/čtk; Foto: Digital1
Die tschechische Wirtschaft steckt in einer anhaltenden Rezession, aber Škoda Transportation macht das gar nichts aus. Derzeit erhält das Maschinenbauunternehmen einen Großauftrag nach dem anderen. Am Montag unterschrieb das Unternehmen einen Vertrag mit der Deutschen Bahn, der die Lieferung von sechs Zügen im Wert von insgesamt 2,6 Milliarden Kronen (100 Millionen Euro) vorsieht. Die Züge werden voraussichtlich ab Dezember 2016 auf der Trasse Nürnberg-Ingolstadt-München verkehren.
Das Geschäft bestätigt einmal mehr, dass Škoda Transportation mittlerweile zu den bedeutendsten Herstellern von Schienenfahrzeugen gehört. Die Deutsche Bahn zeigte sich nach der Auftragsvergabe vom Geschäftspartner überzeugt. „Škoda kann auf eine lange Tradition in der Herstellung von Schienenfahrzeugen verweisen. Deshalb bezweifeln wir nicht, dass unsere Erwartungen erfüllt werden“, so Rüdiger Grube, Generaldirektor der Deutschen Bahn. Für Škoda Transportation ist der Sprung nach Deutschland sehr wichtig. Durch den Verkauf der hochmodernen Züge hofft der Hersteller, das Interesse weiterer potenzieller Kunden zu wecken.
Gelingt es dem Unternehmen, sich auf dem anspruchsvollen deutschen Markt zu etablieren, könnte das Interesse an dessen Fahrzeugen auch in anderen Staaten steigen. In den letzten Wochen hatte der tschechische Konzern bereits mehrere Großaufträge erhalten. So wird Škoda Transportation 30 Straßenbahnen im Wert von rund 75 Millionen Euro nach Bratislava liefern. Bereits Ende Juni hatte die Tochtergesellschaft Škoda Electric 80 neue Oberleitungsbusse in die slowakische Hauptstadt verkauft.
Durch die exzellente Qualität seiner Fahrzeuge und Garantielaufzeiten von bis zu 15 Jahren hat Škoda sich im Osten Europas mittlerweile fest etabliert. Anfang Juli wurden 125 Oberleitungsbusse nach Riga geliefert, auch auf Sofias Straßen sind diese bereits unterwegs. Die Sankt Petersburger U-Bahn stammt ebenfalls aus den Produktionshallen des Pilsner Herstellers. Im Jahr 2012 verzeichnete Škoda Transportation einen Umsatz von insgesamt 15,3 Milliarden Kronen (593 Millionen Euro).
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