Koudelkas Geschenk

Koudelkas Geschenk

Der Fotograf Josef Koudelka schenkt dem Prager Kunstgewerbemuseum (UPM) 537 Fotografien aus seinem Lebenswerk. Koudelka hat dies vertraglich bestätigt, teilte die Sprecherin des UPM Jana Ulipová am Montag mit.

21. 8. 2013 - Text: Nancy WaldmannText: nw/čtk; Foto: Sari Dennise

Die Sammlung des renommierten Magnum-Fotografen ist viele Millionen Kronen wert. Sie enthält zahlreiche weltbekannte Aufnahmen, unter anderem vom Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen im August 1968 in Prag, die nach Paris geschmuggelt und von der Fotoagentur Magnum veröffentlicht wurden. Viele Bilder sind einzigartige Drucke, von denen keine Abzüge mehr herzustellen sind. Bereits 2002 wurde ein Teil in einer großen Koudelka-Ausstellung der Prager Nationalgalerie gezeigt. Zahlreiche Museen bekundeten daraufhin ihr Interesse. Koudelka sagte, er sei zu dem Schluss gekommen, dass die Sammlung in seinem Heimatland bleiben sollte. Der 75-Jährige flüchtete 1970 aus der damaligen Tschechoslowakei und lebt seit 1980 in Paris. Die Schenkung hat zunächst den Status einer Dauerleihgabe. Der erste Teil der Sammlung soll innerhalb der nächsten sechs Monate nach Prag überführt werden, der zweite Teil wird derzeit noch in verschiedenen Retro­spektiven gezeigt und wandert danach nach Tschechien. 2018 sollen die Fotografien in einer Retrospektive im umgebauten Gebäude des Kunstgewerbemuseum gezeigt werden.