Champions League: Bayern tun sich schwer in Pilsen
Zwei Wochen nach der Schmach in München unterliegt Tschechiens Meister dem Triple-Gewinner nur knapp
6. 11. 2013 - Text: Stefan WelzelText: Stefan Welzel; Foto: Viktoria Pilsen
Die Ausgangslage war die gleiche wie zwei Wochen zuvor in München. Auf der einen Seite der Underdog Viktoria Pilsen, auf der anderen Titelverteidiger Bayern München. Die Gegensätze sind enorm. Am Dienstagabend forderte der tschechische Meister den deutschen Triple-Sieger vor heimischem Publikum heraus.
Bei der Pressekonferenz am Montag sprachen Pilsens Trainer Pavel Vrba und Kapitän Pavel Horváth von den Mitteln, mit denen sie den Münchnern das Leben schwer machen wollen. „Wir müssen alles ändern, den Respekt auf dem Feld ablegen“, erklärte der 38-jährige Horváth auch mit Rückblick auf die erste Begegnung. In der Tat sah Pilsen beim 0:5 in der Allianz-Arena heillos überfordert aus. Über 70 Prozent Ballbesitz der Bayern standen null Torschüsse der Pilsener gegenüber. Es war ein Zwei-Klassen-Unterschied. „Wir müssen viel aggressiver und offensiver auftreten“, erläuterte Vrba seine Taktik.
Um den verwegenen Plan, gegen die zur Zeit wohl beste Klubmannschaft der Welt sein Heil in der Offensive zu suchen, in die Tat umzusetzen, entschied sich der 49-jährige Trainer für ein 4-2-3-1-System mit Neu-Nationalspieler Stanislav Tecl als einzige echte Spitze. Dahinter war Daniel Kolář als hängender Stürmer vorgesehen.
Gleich nach Anpfiff sah man das zu erwartende Bild: Bayern kontrollierte das Geschehen. Doch anders als zwei Wochen zuvor gelang es Vrbas Team, den einen oder anderen Nadelstich zu setzen. Immerhin sieben Schüsse auf das gegnerische Tor waren in der ersten Halbzeit auf Seiten Viktorias zu verbuchen. Die beste Möglichkeit vergab Daniel Kolář nach einem Zuspiel Horváths in der 36. Minute. Sein Kopfball aus aussichtsreicher Position verfehlte das Ziel aber deutlich. Doch auch Ribéry und Co. sündigten im Abschluss. Und Pilsen hielt sich weiter wacker im Spiel, auch dank einiger guter Paraden von Schlussmann Kozáčik.
Mit zunehmender Spieldauer wurden die Pilsener selbstsicherer. Doch die Bayern wussten um die Aussicht, bei einem Sieg bereits für das Achtelfinale qualifiziert zu sein und hielten das Tempo hoch. In der 65. Minute war es dann so weit. Der eingewechselte Mario Mandzukic verwertete ein Zuspiel von Philipp Lahm sicher zum 1:0. Pilsen gab jedoch nicht auf und kämpfte weiter; ein Unentschieden lag durchaus im Bereich des Möglichen. In einem gegen Schluss sehr unterhaltsamen Spiel blieben weitere Tore allerdings aus.
Pilsen darf dank der 2:5-Niederlage des ZSKA Moskau bei Manchester City zumindest weiterhin von der Qualifikation für die K.o.-Phase der Europa League träumen, während man in München schon dem Champions-League-Achtelfinale entgegenfiebern darf.
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