Falscher Chefökonom
Ein entflohener Häftling bestiehlt das Landwirtschaftsmuseum
10. 4. 2014 - Text: Annika NielsenText: an/čtk; Foto: nlkA/kunstnet.de
Ein Trickbetrüger hat das Nationale Landwirtschaftsmuseum in Prag um zehn Millionen Kronen (rund 360.000 Euro) erleichtert. Dies gab vergangenen Freitag der Fernsehsender „Nova“ bekannt. Der Diebstahl wurde möglich, nachdem das Museum den entflohenen Häftling als neuen Finanzchef einstellte. Der gestohlene Betrag entspreche rund einem Drittel des jährlichen Budgets, erklärte Museumssprecher Hynek Jordan gegenüber „Nova“.
Direktorin Eva Balaštíková informierte die Polizei, nachdem sie die Unregelmäßigkeiten auf dem Bankkonto des Museums bemerkt hatte. Als die Polizei den Betrüger Vladimír Prokop vergangene Woche in seinem Büro verhaften wollte, konnte dieser durch die Ausstellungsräume und über einen Notausgang fliehen.
Prokop ist bereits zehnfach vorbestraft und wurde im Dezember 2009 wegen Veruntreuung zu sieben Jahren Haft verurteilt. Er hatte zuvor zehn Millionen Kronen von der Evangelischen Kirche gestohlen, bei der er seit 2008 als Leiter der Finanzabteilung arbeitete. Im Sommer letzten Jahres gelang Prokop die Flucht aus dem Gefängnis in Hradec Králové (Königgrätz). Seit 29. Juni fahndet die Polizei nach ihm.
Prokop bewarb sich um die Position des Chefökonoms beim Landwirtschaftsmuseum unter dem falschen Namen Libor Liška (zu Deutsch „Fuchs“) – und gab sich als ausgebildeter Ökonom aus. Über sechs Millionen Kronen des gestohlenen Geldes konnte die Polizei sicherstellen. Inzwischen geht sie davon aus, dass Prokop über einen oder mehrere Komplizen verfügt.
Auf unbestimmte Zeit verschoben
Neue Formen des Unterrichts