Einer für alle

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Die Telekom darf GTS übernehmen und kooperiert mit der Konkurrenz

22. 5. 2014 - Text: Corinna AntonText: ca/čtk; Foto: Telekom

Die Deutsche Telekom baut ihre Position auf dem tschechischen Mobilfunkmarkt aus. Nachdem bereits vor wenigen Wochen die Europäische Kommission der Telekom die Freigabe für die Übernahme von GTS Central Europe genehmigt hatte, einigte sich die Telekom nun mit ihrem Mitbewerber Telefónica Czech Republic darauf, die LTE-Infrastruktur in Tschechien gemeinsam zu nutzen und so bis Ende des Jahres einen Großteil des Landes mit dieser Form der mobilen Breitbandverbindung zu versorgen. Während der Konkurrent Vodafone sein Netz allein ausbauen muss, wollen sich Telefónica und die Telekom die Arbeit teilen. Die beiden Unternehmen haben beschlossen, dass Telefonica für die LTE-Infrastruktur im östlichen Teil des Landes zuständig sein wird, die Telekom für die westlichen Regionen.

Zuvor hatte die EU-Kommission die GTS-Übernahme gebilligt. Sie hatte keine Gefahr einer Beeinträchtigung des Wettbewerbs gesehen, weder in Tschechien noch in Ungarn, Polen oder Rumänien, wo GTS ebenfalls tätig ist und 2013 einen Gesamtumsatz in Höhe von 337 Millionen Euro sowie einen Gewinn vor Steuern von 88 Millionen Euro erreicht hatte. Claudia Nemat, Vorsitzende für Europa und Technik bei der Deutschen Telekom, erklärte, die Akquisition von GTS passe in die Strategie des Unternehmens, ein „paneuropäisches Netz“ aufzubauen. Die Deutsche Telekom ist mit mehr als 142 Millionen Mobilfunkkunden sowie 31 Millionen Festnetz- und mehr als 17 Millionen Breitbandanschlüssen eines der führenden Telekommunikationsunternehmen weltweit und beschäftigt etwa 229.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2013 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 60,1 Milliarden Euro, mehr als die Hälfte davon außerhalb Deutschlands.