Wird Bier billiger?
Minister stellt Steuersenkung in Aussicht
26. 6. 2014 - Text: Marcus HundtText: Marcus Hundt; Foto: prazdroj
Über den Bierpreis wird oft diskutiert, vor allem in der Kneipe. Manchmal aber auch im Parlament, zumindest im tschechischen. So wie in der vergangenen Woche. Genauer gesagt ging es dabei um eine Verbrauchssteuer, die auf Bier erhoben wird. Landwirtschaftsminister Marian Jurečka von der Christdemokratischen Volkspartei hatte beantragt, diese Steuer zu senken und damit einen Fehler des früheren Finanzministers Miroslav Kalousek (TOP 09) rückgängig zu machen. Denn die gestiegenen Steuerabgaben hätten die gesamte Bierproduktion in Tschechien negativ beeinflusst, kritisierte Jurečka.
Der Vorschlag des Ministers löste unterschiedliche Reaktionen aus: Während sich die meisten Biertrinker ausmalten, um wie viel Kronen günstiger ein Glas oder eine Flasche nun werden könnte, fühlte sich Ex-Minister Kalousek in seiner Ehre verletzt. Nie hätte er diese Biersteuer durchgesetzt, er hätte ihr noch nicht einmal seine Stimme gegeben. Einige Wutausbrüche und böse Sätze später kam schließlich heraus, dass Eduard Janota, Finanzminister in der Übergangsregierung Fischer, im Jahr 2010 die Biersteuer erhöht hatte. Jurečka entschuldigte sich.
Doch wie würde sich nun eine Steuersenkung auf den Bierpreis auswirken? Wird das Bier billiger oder bleibt alles beim Alten? Beim Tschechischen Brauer- und Mälzerverband weiß man darauf keine genaue Antwort. „Wir können den Bierpreis nicht beeinflussen, das ist allein Sache der Brauereien und Verkäufer“, meint Verbandschef Vladimír Balach.
Dabei war das Bier nach Janotas damaliger Steuererhöhung doch teurer geworden. „Wenn man diesen Schritt nun rückgängig macht, würde das auf jeden Fall zu einer Belebung des Brauereiwesens und der damit verbundenen Bereiche führen – vor allem der Landwirtschaft und der Gastronomie“, ist sich Balach sicher. Auf eine Preissenkung dürfen Biertrinker also kaum hoffen. Vor vier Jahren war die Verbrauchssteuer um 50 Heller pro halben Liter erhöht worden, die meisten Brauereien gingen mit dem Preis damals sogar um eine Krone nach oben.
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