Ein Zeichen gesetzt
Prag legt Städtepartnerschaft mit Moskau und St. Petersburg auf Eis
3. 9. 2014 - Text: Marcus HundtText: mh/čtk; Foto: APZ
Die Beziehungen zwischen der EU und Russland steuern aufgrund der Ukraine-Krise auf eine Eiszeit zu. Nun hat auch die Stadt Prag auf das von Oberbürgermeister Tomáš Hudeček (TOP 09) so bezeichnete „aggressive Verhalten“ Russlands reagiert. Am Dienstag erklärte er, die Städtepartnerschaften zu Moskau und St. Petersburg seien bis auf Weiteres ausgesetzt worden. Gleichzeitig rief Hudeček andere Städte auf, diesem Beispiel zu folgen. In Deutschland unterhalten Berlin, Düsseldorf, Hamburg und Dresden eine Partnerschaft zu einer der beiden größten Städte Russlands.
„Wir wissen, dass unsere Entscheidung allein die Aggressionen nicht beenden wird. Wir glauben jedoch, dass wenn sich andere Städte uns anschließen, wir ein wirkungsvolles Signal an die Bürger Russlands aussenden“, schrieb Hudeček auf seinem Facebook-Profil. „Vielleicht wird ihnen dadurch bewusster, dass die Politik Putins eine ernsthafte Gefahr für die Beziehungen zwischen den europäischen Staaten und Russland darstellt.“ Denn der „eigenmächtige Angriff“ des russischen Regimes bedrohe laut Prags Oberbürgermeister nicht nur die Souveränität der Ukraine, sondern auch die Sicherheit in ganz Europa.
Der Entschluss des Stadtrats sei als ein Zeichen gegen die „imperialistische Politik“ des Kreml zu verstehen. „Mit den Russen jedoch fühlen wir uns weiterhin freundschaftlich verbunden“, stellte Hudeček klar.
„Wie 1938“
„Unterdurchschnittlich regiert“