Mangelnde Effizienz
Sparta und Slavia lassen Punkte liegen – Bohemians gewinnen „kleines Derby“
18. 9. 2014 - Text: Stefan WelzelText: Stefan Welzel; Foto: FC Viktoria Plzeň
Die Saison hatte so gut begonnen. Mit Siegen gegen Traditionsvereine wie Slovan Liberec und Baník Ostrava oder gegen Vizemeister Viktoria Pilsen hievte sich Slavia Prag vorübergehend auf die Spitzenposition der tschechischen Fußball-Eliteklasse. Vergangenen Freitag kassierte die Elf am siebten Spieltag der Synot Liga gegen den FC Zbrojovka Brünn die zweite Niederlage in Folge. Das Team von Trainer Miroslav Beránek unterlag mit 1:3. Auch Meister Sparta Prag musste am Samstagabend beim 0:0 auswärts gegen den FK Teplice unerwartet Punkte liegen lassen, während die Bohemians 1905 gegen Dukla Prag das „kleine Stadtderby“ für sich entschieden.
In der Škoda Transport Arena, dem einstigen Juliska-Stadion, im Stadtteil Dejvice lieferten sich die beiden Mannschaften eine umkämpfte, jedoch von vielen Fehlern geprägte erste Halbzeit. Vor allem die zahlreichen technischen Unzulänglichkeiten erinnerten eher an ein Spiel in der Amateurklasse als an eines der Ersten Liga. Im zweiten Durchgang änderte sich das Niveau jedoch drastisch. Gefällige Kombinationen und Torchancen im Minutentakt machten aus einem Duell zwischen vermeintlichen Abstiegskandidaten eine unterhaltsame Partie.
Entschieden wurde sie nach einem Abspielfehler von Dukla-Torwart Martin Chudý in der 79. Minute. Bohemians-Neuzugang John Mosquera reagierte blitzschnell und so landete der Ball an der Strafraumgrenze bei
Mittelfeldstratege Jan Moravec, der trocken und unhaltbar abschloss. „In der zweiten Halbzeit gingen wir besser ans Werk. Uns gelangen gute Kombinationen und ein schönes Tor. Ich bin durchaus zufrieden. Wunderbar war auch die Kulisse, das war ja eigentlich ein Heimspiel“, sprach Bohemians-Trainer Roman Pivarník nach dem Spiel die deutliche Überzahl an Bohemians-Fans im gegnerischen Stadion an.
Mehr als 10.000 Zuschauer verliehen auch dem Spitzenspiel zwischen Teplice und Sparta ein würdiges Ambiente. Die Gastgeber aus Nordböhmen machten die Räume mit drei defensiven Mittelfeldspielern äußerst eng.
Torchancen waren somit eher Mangelware in einer dennoch attraktiven Begegnung, die durch viel Tempo und Kampf gefiel. „Sie waren sehr gut auf uns eingestellt. Trotzdem müssen wir in der Lage sein, mehr Chancen herauszuspielen“, suchte Spartas Nationalstürmer Ladislav Krejčí den Fehler bei seinem eigenen Team.
Slavia Prag kämpfte mit einem ähnlichen Problem wie Erzrivale Sparta: Widersacher Brünn kam nicht unbedingt in die Eden Arena, um schön mitzuspielen. So waren es denn auch Zufallsprodukte, basierend auf haarsträubenden Fehlern der Slavia-Abwehr, die Brünn den schmeichelhaften 3:1-Erfolg bescherten. „Wir haben uns viele Chancen erarbeitet, doch der Gegner war heute sehr effizient“, fasste Slavia-Coach Miroslav Beránek das Geschehen kurz und mit leicht ironischem Unterton zusammen.
Tabellenführer der Synot Liga bleibt somit Viktoria Pilsen. Die Westböhmen kamen in Liberec trotz eines frühen Treffers durch Václv Pilař in der neunten Minute nicht über ein Unentschieden hinaus, stehen aber dank der Patzer der Verfolger mit 14 Punkten an der Tabellenspitze. Josef Šural glich in der 58. Minute zum 1:1-Endstand aus.
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