Legendär vielseitig
Die Tschechisch-Deutschen Kulturtage in Sachsen und Böhmen laden zum gegenseitigen Kennenlernen ein
15. 10. 2014 - Text: PZText: PZ/TDKT
Seit 1999 macht es sich die Dresdner Brücke/Most-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Collegium Bohemicum sowie zahlreichen weiteren öffentlichen und privaten Partnern zur Aufgabe, tschechische und deutsche Kultur dem jeweiligen Nachbarn näherzubringen. Von 23. Oktober bis 9. November bieten die Tschechisch-Deutschen Kulturtage in 16 Städten beiderseits der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen ein vielfältiges Programm.
Von Pop, Rock über Kabarett, Theater und Lesungen bis hin zu Ausstellungen, Diskussionsrunden und kulinarischen Spezialwochen warten über 80 Veranstaltungen mit rund 250 Künstlern an 56 Spielorten auf das interessierte Publikum. Dabei kann man etablierte Größen genauso wie talentierte Nachwuchskräfte kennenlernen. Ein Pro- sowie Epilog von Anfang Oktober bis Ende November rahmen die Kernzeit des Festivals.
Wie jedes Jahr steht auch nun wieder eine spezielle Region im Fokus der Kulturtage. In rund 20 Veranstaltungen präsentiert sich Südmähren mit seinen prominentesten und spannendsten Kulturbotschaftern. So wird die renommierte Violinistin und Sängerin Eva Bittová am 31. Oktober ein Gastspiel im Dresdner Jazzclub „Tonne“ geben. Ihr bemerkenswertes Repertoire verbindet Avantgarde, mährische Folklore, Klassik und Jazz.
Zu den weiteren musikalischen Höhepunkten der Kulturtage gehören unter vielen anderen der Auftritt der „Kafka Band“ mit Schriftsteller Jaroslav Rudíš am Mikrofon (am 6. November im Dresdner Kulturrathaus) sowie die Konzerte der Nordböhmischen Philharmonie mit Stipendiaten der Brücke/Most-Stiftung (am 19. und 20. Oktober in der Hochschule für Musik Dresden sowie im „Dům kultury“ in Teplice).
Zu den bedeutendsten Kulturexporten Böhmens und Mährens zählt zweifellos das tschechische Kino. Davon überzeugen kann sich das deutsche Publikum bereits ab dem 16. Oktober im Dresdner Programmkino „Ost“.
Einen weiteren Schwerpunkt legten die Organisatoren auf die Geschichte der Tschechoslowakei im 20. Jahrhundert. Die Ausstellung „Musen an die Front!“ erzählt ab dem 28. Oktober im Dresdner Goethe-Institut von der Literatur- und Kunstszene im bewussten oder unbewussten Dienst der Kriegspropaganda während des Ersten Weltkrieges.
Das Festival stellt einmal mehr die außerordentliche Vielfalt und Produktivität der Kultur beider Länder eindrücklich unter Beweis. Auf dem Programm stehen deshalb auch unkonventionelle Veranstaltungen wie die kulinarische „Tschechische Woche“ oder die inzwischen schon legendäre Shuttle-Lesung „Prager Nacht“. Auf jeden Fall dürfte für fast alle Kulturliebhaber unterschiedlichster Sparten etwas dabei sein.
Weitere Informationen unter www.tschechische-kulturtage.de
„Markus von Liberec“
Geheimes oder Geheimnistuerei?