Erfolg aus der Dose
Lebensmittelproduzent Hamé soll verkauft werden
29. 10. 2014 - Text: Franziska NeudertText: Franziska Neudert; Foto: palickap
Der tschechische Lebensmittelhersteller Hamé soll angeblich seinen Besitzer wechseln. Wie die Wirtschaftszeitung „Hospodářské noviny“ vor kurzem berichtete, plane der Investmentfonds Nordic Partners, Mehrheitsaktionär von Hamé, seine Anteile zu verkaufen. Dem Artikel zufolge suche das Beratungsunternehmen Rothschild derzeit für den isländischen Fonds einen Käufer, der dessen Aktien innerhalb des kommenden halben Jahres übernimmt.
Nordic Partners hatte Hamé im Jahr 2008 für 4,5 Milliarden Kronen (rund 160 Millionen Euro) erworben. Seitdem war der tschechische Lebensmittelproduzent beständig gewachsen. Im vergangenen Jahr machte Hamé rund 550 Millionen Kronen (knapp 20 Millionen Euro) Gewinn. In diesem Jahr rechnet das Unternehmen mit einem ähnlichen Betriebsergebnis bei einem geschätzten Zuwachs der Umsätze um fünf Prozent.
Laut „Hospodářské noviny“ könne sich der Verkaufspreis des hierzulande größten Herstellers von Fertigprodukten auf bis zu fünf Milliarden Kronen belaufen. Wie Hamé-Sprecher Petr Kopáček sagte, sorge sich das Unternehmen ob des Besitzerwechsels nicht um seine Zukunft. „Eigentümer der Firma wie Finanzinvestoren wägen hin und wieder ihre Handlungsspielräume und Möglichkeiten ab. So etwas ist auf dem Markt nicht ungewöhnlich. Auf unser Unternehmen und sein Geschäft hat es keine Auswirkungen“, zitiert die Tageszeitung Kopáček.
In den vergangenen Jahren verstärkte Hamé seine Aktivitäten auf dem ausländischen Markt, zum Beispiel in Ungarn und Rumänien. Erst Anfang Oktober hatte der Lebensmittelkonzern das slowakische Unternehmen Doma Prešov übernommen, das zu den größten Produzenten von Mayonnaise und Dressings in Tschechiens Nachbarland gehört. Darüber hinaus konzentriert sich Hamé zunehmend auf China und Afrika. Zu seinen wichtigsten Absatzmärkten zählt das Unternehmen Russland. Von den Sanktionen ist der Konzern Kopáček zufolge bisher jedoch kaum betroffen, weil er einen Großteil seiner Produkte für den russischen Markt in einem dortigen Werk produziert.
Der Hersteller von Kuchen, Ketchup, Babynahrung sowie Fleisch- und Gemüsekonserven betreibt derzeit zehn Produktionsstätten, von denen sieben in Tschechien angesiedelt sind. Insgesamt beschäftigt Hamé 2.400 Mitarbeiter.
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