Strecken und sparen
Prager Verkehrsbetriebe nehmen kurzfristig Fahrplanänderungen vor
10. 1. 2013 - Text: Stefan WelzelText: sw/čtk
Ab sofort müssen die Passagiere bestimmter Tram- und Buslinien mit längeren Wartezeiten rechnen. Wie die Prager Verkehrsbetriebe (DPP) am vergangenen Sonntag bekanntgaben, rechtfertigt eine geringere Nachfrage in den Monaten Januar und Februar diese Maßnahme. Unter anderem seien weniger Touristen und vor allem spürbar weniger Studenten unterwegs, da nun Semesterferien sind. Von den Intervall-Streckungen sind auch die sogenannten „Metropol“- oder Hauptlinien betroffen. So werden die Straßenbahnen mit den Nummern 3, 9, 11, 17 und 22 werktags zu den Stoßzeiten nur noch alle fünf bis sechs, anstatt alle drei bis vier Minuten verkehren. Auf allen anderen Linien ist zumindest in den Morgenstunden mit Abständen von zehn bis zwölf Minuten zu rechnen. Mit nur einem Waggon wird Tram-Nummer 5 am Wochenende durch die Stadt fahren. Auch zahlreiche Buslinien sind von der Umstellung betroffen.
Neben der geringeren Nachfrage nennt die DPP auch verfehlte Sparziele als Gründe für die außergewöhnlichen Änderungen. Die durch die große Fahrplanumstellung im letzten Jahr erhofften Aufwandseinsparungen stellten sich kaum bis gar nicht ein. Seit 1. September 2012 gilt in der Hauptstadt ein radikal veränderter Fahrplan. Zahlreiche Linienführungen wurden umgestaltet, vier Straßenbahnnummern fielen der Umstrukturierung ganz zum Opfer. Chaotische Zustände, wie sie viele Bewohner der Stadt und Bürgerinitiativen wie „Auto*Mat“ befürchteten, stellten sich zwar nicht ein. Doch hinterlässt die „kleine Revolution“ der DPP vor allem in den Außenbezirken deutlich negative Spuren. Diese werden durch die aktuellen Maßnahmen zusätzlich verschärft, da viele der beschnittenen Buslinien Querverbindungen darstellen, die bereits zuvor stark von den Kürzungen betroffen waren. Die nun eingeführten Fahrplanänderungen gelten bis zum 17. Februar.
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