Obst in Fülle

Obst in Fülle

Landwirte rechnen mit einer Rekordernte

1. 7. 2015 - Text: Franziska NeudertText: fn/čtk; Foto: Pear Tree

Ob Äpfel, Birnen, Pflaumen oder Aprikosen – tschechische Landwirte erwarten in diesem Jahr volle Körbe. Wie der Vorsitzende des Obstbauernverbandes Martin Ludvík am Freitag vergangener Woche sagte, rechne er mit 181.443 Tonnen Früchten. Das sind 19 Prozent mehr als im Jahr zuvor – und so viele wie seit sieben Jahren nicht mehr. Einzig die Ernte der Sauerkirschen und Stachelbeeren könnte magerer ausfallen als zuletzt.

„Nach mehreren schlechten Jahren sieht es in diesem Sommer nach einer anständigen Ernte aus“, so Ludvík. „Das Wetter ist bisher ideal. Der Winter war mild und auch während der Blüte waren die Bedingungen sowohl für Stein- als auch für Kernobst günstig.“ Lediglich in Mähren und Nordböhmen hätten Hagelschauer vereinzelt Schaden angerichtet.

Den größten Zuwachs erwarten die Obstbauern bei der Birnenernte, die um 163 Prozent auf 9.866 Tonnen ansteigen soll. Um den Absatz sorgt sich Ludvík nicht. Er glaubt an eine hohe Nachfrage. Die Apfelvorräte vom vergangenen Jahr zum Beispiel seien in Europa bereits aufgebraucht. „Außerdem sollte es keine erneute Verzerrung des Marktes geben wie durch das Embargo für die Einfuhr von Obst nach Russland im vergangenen Jahr.“

Trotz der guten Prognose sei der Obstanbau hierzulande langfristig unrentabel, meint Ludvík. Verantwortlich dafür seien einerseits die niedrigen Preise durch das Embargo. Andererseits haben nach den schlechten Ernten der Jahre 2010 bis 2012, die durch starke Fröste und Niederschläge verursacht wurden, zahlreiche Betriebe den Anbau eingestellt oder die Produktion gedrosselt. Eine Verbesserung könnte Ludvík zufolge das neue EU-Programm für ländliche Entwicklung bringen. „Um ein gutes Niveau zu halten, sollte die Förderung des Obstanbaus zu den Prioritäten des Programms gehören“, so seine Forderung.