Zeman der Woche
Aufgepasst liebe Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge, sehr geehrte potenzielle Terroristen also, um mit den Worten des Präsidenten zu sprechen! Hier kommt ein wichtiger Hinweis für alle, die auf der Suche nach einer sicheren Bleibe in Tschechien sind: Wenn ihr es euch gemütlich machen wollt in diesem Land, dann werdet enger Mitarbeiter von Miloš Zeman, am besten Leiter der Präsidialkanzlei.
Besondere Einstellungsbedingungen gibt es nicht, das hat sich in den vergangenen Tagen gezeigt. Der amtierende Kanzleichef Vratislav Mynář macht den Job seit mehr als zwei Jahren ohne „Sicherheitsfreigabe der höchsten Stufe“. Die Behörden schätzen ihn nicht für vertrauenswürdig genug ein, ihm Einblick in Angelegenheiten höchster Geheimhaltung zu gewähren. Über die Gründe wird spekuliert; als ehemaliger Unternehmer könnte Mynář früher in undurchsichtige Projekte verwickelt gewesen sein, heißt es.
Macht doch nichts, sagt dazu Miloš Ich-sehe-in-jedem-Asylbewerber-einen-Verbrecher Zeman. Mynář habe wie jeder andere das Recht auf Berufung, „weil wir doch alle gleich sind“. Welch neue Erkenntnis aus des Präsidenten Mund! Gleiches Recht für alle, das würde ja heißen, auch die davongejagten Personenschützer hätten nach dem Unterhosen-Eklat das Recht auf irgendein Plätzchen auf der Burg, wie Zeman es Mynář versprochen hat, ja überhaupt alle Menschen hätten das Recht, frei von Vorurteilen und ohne Ansehen ihrer Herkunft, ihrer Religion … ach, war nicht so gemeint, sagen Zeman-Kenner. Alle im Sinne einer engen Auslegung. Also alle zwielichtigen Gefährten des Präsidenten. Schade, liebe Flüchtlinge! Um in dieses Raster zu fallen, habt ihr einfach nicht genug Dreck am Stecken.
„Wie 1938“
„Unterdurchschnittlich regiert“