In Kürze
Dieselpreise erreichen Rekordtief – 324,2 Millionen Euro für Straßen und Schienen –
Anteil erneuerbarer Energiequellen soll steigen
27. 10. 2015 - Text: Corinna Anton
Dieselpreise erreichen Rekordtief
Tanken in Tschechien wird immer billiger. Ein Liter Super-Benzin (Natural 95) kostete in der vorvergangenen Woche im Durchschnitt 30,20 Kronen (1,11 Euro), so wenig wie seit Mitte Februar nicht. Diesel lag bei 29,24 Kronen (1,08 Euro) pro Liter. So niedrig war der Preis zuletzt im März 2010. Das geht aus einer Statistik des Unternehmens CCS hervor. Ein Grund für den Rückgang ist die Stärke der Tschechischen Krone gegenüber dem US-Dollar. Die Krone legte zuletzt um 1,8 Prozent zu. Die Preise an den Tankstellen hierzulande fallen seit Mitte Juli, als Autofahrer für einen Liter Super im Durchschnitt etwas mehr als 33 Kronen und für Diesel 32 Kronen zahlten. Super tanken Kunden am teuersten in Prag, wo für einen Liter im Schnitt 31,06 Kronen verlangt werden. In den übrigen Kreisen liegt der Preis unter 31 Kronen. Für Diesel dagegen wird am meisten im Kreis Südmähren berechnet, im Schnitt 30,07 Kronen. Am günstigsten sind beide Sorten im nordböhmischen Kreis Ústí nad Labem.
324,2 Millionen Euro für Straßen und Schienen
Die Europäische Kommission hat vier Großprojekte gebilligt, mit denen die Infrastruktur in Tschechien ausgebaut werden soll. Sie stelle dafür insgesamt 324,2 Millionen Euro (8,8 Milliarden Kronen) zu Verfügung, teilte die Kommission am Mittwoch vergangener Woche mit. Das Geld soll unter anderem in die Renovierung der Eisenbahnstrecke von Prag bis zur österreichischen Grenze fließen, konkret in einen Abschnitt bei Tábor. Auf der neuen Strecke, für die rund 46,5 Millionen Euro aus EU-Fonds kommen, werden Züge bis zu 160 Kilometer pro Stunde fahren können. Außerdem fördert die EU den Ausbau des Straßennetzes im Bezirk Vsetín (Kreis Zlín), südlich von Kolín (Mittelböhmen) sowie zwischen Opava und Ostrava.
Anteil erneuerbarer Energiequellen soll steigen
Knapp 16 Prozent der hierzulande verbrauchten Energie sollen bis 2020 aus erneuerbaren Quellen stammen. Das schlägt das Wirtschaftsministerium in seinem Entwurf für die Aktualisierung des „Nationalen Aktionsplans“ vor. Die derzeitige Fassung rechnet mit einem Anteil von 14 Prozent. Den Unterlagen zufolge soll die Zahl nun auf 15,9 erhöht werden. Umweltschützer kritisieren den Aktionsplan; sie halten die darin formulierten Ziele für erneuerbare Energiequellen für zu niedrig gesteckt. Außerdem lege er nicht fest, wie sie umgesetzt werden sollen. Dem Ministerium zufolge werde der Anteil auch deswegen steigen, weil der Gesamtverbrauch 2020 geringer ausfallen werde als bisher angenommen. Es rechnet weiterhin damit, dass zum Beispiel kleine Wasserkraftwerke gefördert werden sollen. Möglich sei auch, eine finanzielle Unterstützung für bestimmte Biogasanlagen mit einer Leistung von weniger als 500 Kilowatt einzuführen, heißt es außerdem.
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