Beklemmende Sittenbilder
Das spanische Festival „La Película“ glänzt mit einfühlsamen Dramen
13. 2. 2014 - Text: PZText: red; Foto: pyramidefilms.com
Prags führendes Programmkino Světozor ist zum neunten Mal Schauplatz des spanischen Filmfestivals „La Película“. Zwischen 18. und 23. Februar kommt das Hauptstadtpublikum in den Genuss eines breit gefächerten Panoptikums spanischsprachigen Filmschaffens.
Seit mittlerweile über 25 Jahren wird der Goya-Filmpreis von der spanischen Akademie der Künste vergeben.
Die Wettbewerbsbeiträge jener renommierten Veranstaltung bilden den Fundus für „La Película“. Auf besonderes Publikumsinteresse dürfte das siebenfach nominierte Come-of-Age-Drama „15 años y un día“ („15 Jahre und ein Tag“) der 51-jährigen Madrilenin Gracia Querejeta stoßen. Die feinfühlig inszenierte Geschichte eines Teenagers im schlimmsten Rebellionsalter schickten die Spanier ins Oscar-Rennen um den besten fremdsprachigen Film. In die engere Auswahl kam er allerdings nicht.
Als weiterer Höhepunkt könnte „Wakolda – El médico Alemán“ („Wakolda – Ein deutscher Arzt“) von Lucía Puenzo gelten, der von Josef Mengele und seinem geheimen Exil in den entlegensten Ecken Patagoniens erzählt. Das argentinische Historiendrama lief unter anderem bei den Filmfestspielen von Cannes. Puenzo schafft es, ähnlich wie bei ihrem erfolgreichen Erstling „XXY“, traumhafte Landschaftsbilder mit einem beklemmenden Sittenbild zu verknüpfen. Seltsamerweise taucht der mit dem Goya für den besten Film ausgezeichnete „Vivir es fácil“ („Leben ist einfach“) von Fernando Trueba nicht im „La Película“-Festivalprogramm auf.
Es ist anzunehmen, dass dies von den Veranstaltern noch korrigiert wird. Neben Prag werden die spanischsprachigen Kino-Höhepunkte des Jahres 2013 auch noch in den Städten Brünn, Ostrava und Hradec Králové gezeigt.
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