Brünn huldigt dem Jazz
Das „JazzFestBrno“ holt Musiklegenden in die Stadt
3. 2. 2016 - Text: Daniela HonigmannText: dh/čtk; Foto: APZ
Ein „Triumvirat der Superstars“ ist angekündigt – große Worte im Vorfeld des 15. Jahrgangs des „JazzFestBrno“, dem internationalen Jazz-Festival in Brünn. Vom 12. Februar bis zum 28. April findet es in diesem Jahr statt und und hält 12 Konzertabende mit Künstlern aus 14 Ländern bereit.
Mit dem Wayne Shorter Quartet, Wynton Marsalis in Begleitung des Jazz at Lincoln Center Orchestra und Gregory Porter stehen bereits seit Ende letzten Jahres die Headliner fest. Dass sie alle aus den USA stammen, ist nicht unbedingt bezeichnend für die Ausrichtung des Festivals. Jüngst wurde das Programm mit dem polnischen Trompeter Tomasz Stańko, Yaron Herman und Ziv Ravitz aus Israel sowie dem deutschen Schlagzeuger Jochen Rückert vervollständigt. Viel Raum wird auch der aktuellen tschechischen Szene gelassen, die in diesem Jahr zum Beispiel durch das Vokalensemble Skety oder dem in Prag gut bekannten Robert Balzar Trio vertreten wird. Kontrabassist Petr Dvorský macht sich selbst ein ausgefallenes Geschenk: Mit einem gemeinsamen Konzert mit dem Emil Viklický Trio, Walter Fischbacher und The Four feiert er am 6. April seinen 50. Geburtstag.
Während der 73-jährige Tomasz Stańko eine Legende vorrangig für gestandene Jazz-Fans sein dürfte, sind Konzerte wie das von Robert Glasper (USA) am 11. April auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet. Der Pianist ist bekannt für seinen charakteristischen Stilmix aus Jazz, Hip-Hop und Rhythm‘n‘Blues und verabschiedet sich mit dem Brünner Auftritt von seiner bisherigen Band Experiment. Moderne bis chartkompatible Spielarten des Jazz sind fester Bestandteil des Festivals, das im Jahr 2014 zum Beispiel auch die französische Sängerin Zaz nach Brünn holte.
Von klassisch bis unkonventionell deckt das Programm ein umfangreiches Spektrum ab und hat auch seine Preispolitik auf ein breites Publikum ausgerichtet: Eintrittskarten gibt es ab 120 Kronen. Den Besuchern wird mit Fragebögen zudem die Möglichkeit gegeben, eigene Vorschläge für die Planung der nächsten Jahrgänge zu machen. Im Verlauf des Festivals werden außerdem Workshops und öffentliche Jamsessions angeboten.
Noch bevor die ersten Akkorde gespielt sind, können die Organisatoren sich ihres Erfolgs zum 15. Jahrgang sicher sein. Das zeigen die Vorverkaufszahlen. Beide Konzerte des neunfachen Grammypreisträgers Wynton Marsalis, die am 12. Februar das Festival eröffnen werden, waren im Handumdrehen ausverkauft und wurden mit zusätzlichen Stehplätzen versehen.
„Markus von Liberec“
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