Die Kaffee-Forscher
Im traditionellen Bierland Nummer eins, Tschechien, ist Kaffee groß in Mode. Der Prague Guide der beiden Tschechen liegt auf „European Coffee Trip“ mit fast 30.000 Aufrufen an der Spitze, vor Athen und Dublin.
Aleš Pospíšil: Für uns keine allzu große Überraschung. Da wir aus Tschechien kommen, haben wir unsere Testreihe auch mit Brünn begonnen. Es gibt verschiedene Abstufungen. In London gibt es das größte Angebot, was die Zahl an Coffee-Shops betrifft. Dann folgen Amsterdam, Berlin und Prag mit einer großen Zahl an Cafés und Röstern. Die Bewohner dieser Städte erwarten einen ziemlich guten Kaffee, deshalb sind die Standards dort sehr hoch.
We are checking #berlincoffeelegends and their (new) cafes today. First official visit at @bonanzacoffee👌 pic.twitter.com/sKuEiejc8T
— European Coffee Trip (@EuroCoffeeTrip) 24. Januar 2019
Möglicherweise erwarten die tschechischen Nutzer deshalb auch mehr von der European Coffee Trip-Webseite als andere. Und vielleicht hat sie deshalb mehr Fans im Heimatland.
Radek Nožička: Als wir aber einmal in Polen waren, stieg die Zahl unserer Follower von dort anschließend sprunghaft an. Ich glaube nicht unbedingt, dass uns die meisten aus Tschechien folgen. Ich denke, das ist von Plattform zu Plattform verschieden. Bei YouTube verfolgen uns zum Beispiel viele Leute aus Indonesien …
Aleš Pospíšil: … und aus den USA. Wenn man rein nach den Zahlen geht, kommen die meisten wohl aus den Vereinigten Staaten. Wir haben auch viele Follower in Europa, aber natürlich teilen sich die Zahlen hier durch viele kleinere Länder.
Immer wieder ist zu hören, dass es 100 Prozent Arabica-Bohnen sein müssen, damit Kaffee höchste Qualität erfüllt. Andere werten das als Vorurteil.
Aleš Pospíšil: Im Prinzip ein guter Vorschlag, da Arabica-Bohnen mehr Aroma haben als Robusta-Kaffeebohnen. Aber Fakt ist, dass 100 Prozent Arabica allein noch nichts über die wahre Qualität des Kaffees aussagt. Viel wichtiger ist, dass es sich um frischen Kaffee handelt oder um High Grade Coffee. 100 Prozent Arabica bedeutet nichts anderes, als wenn jemand sagen würde, er trinke nur Weißwein. Das ist einfach nur eine Varietät des Kaffees.
In Prag schließen immer wieder Cafés. Und dafür öffnen fortlaufend auch neue. Irgendwann verliert man den Überblick.
Radek Nožička: Ich habe einige Favoriten dort. Da ich immer den Bus nehme, wenn ich nach Prag fahre, gehe ich gerne in die EMA Espresso Bar. Sie liegt nah und es ist dort immer viel los.
Das heißt, die besondere Qualität dieses Cafés liegt vor allem an seiner verkehrsgünstigen Lage nahe dem Masaryk-Bahnhof?
Radek Nožička: Natürlich nicht allein. Sie servieren dort wirklich einen großartigen Kaffee.
Deutsche trinken sogar nichts lieber als Kaffee, nämlich 162 Liter im Schnitt pro Jahr und Bürger. Und damit deutlich mehr als Bier oder Mineralwasser.
Aleš Pospíšil: Ich gehe gerne ins Happy Baristas in Berlin. Ein wunderbarer Ort, tolles Frühstück und Kaffee. Und auch Kaffee-Cocktails. Allerdings gehe ich auch wegen der Eigentümer. Einer ist Slowake, er lebte zuvor in Brünn und wir kennen ihn schon lange. Der zweite ist halb Tscheche, halb Südafrikaner und besaß eines der ersten Spezialitäten-Cafés in Prag. Er ging dann nach Berlin und eröffnete die Baristas.
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