Die Suche nach dem Ausweg
Neu im Kino: In „Cesta ven“ kämpft eine junge Roma um ein normales Leben
11. 6. 2014 - Text: Annika NielsenText: Annika Nielsen; Foto: cestaven.cz
Žanetas (Klaudia Dudová) Ambitionen sind nicht hoch: eine anständige Arbeit, eine einfache Wohnung, ein geordnetes Familienleben. Doch diesen bescheidenen Ansprüchen werfen sich der jungen Frau mehr Steine in den Weg als anderen. Der Grund: Žaneta ist Roma.
„Cesta ven“ von Petr Václav widmet sich einem in Tschechien seit Jahren kontrovers diskutierten Thema: der Konfrontation hiesiger Roma mit Vorurteilen und Ablehnung. Für Václavs Heldin Žaneta machen diese widrigen Umstände die Verwirklichung ihrer Ziele zu einem nicht enden wollenden Kampf gegen ihr vermeintliches Schicksal, vorbestimmt durch die ethnische Zugehörigkeit.
Doch die Hindernisse türmen sich nicht nur vonseiten der Behörden und Ämter auf, sondern auch in der eigenen Roma-Gesellschaft. Im Ghetto sind Verschuldung, Drogen, Gewalt und Prostitution an der Tagesordnung. Für Žaneta ist klar, dass sie einen „Weg nach draußen“ (so lautet der Filmtitel „Cesta ven“ in deutscher Übersetzung) suchen muss und dabei ihre Würde und ihre Familie nicht verlieren darf.
„Cesta ven“ greift die brisante Problematik um die Roma-Gemeinden in Tschechien schonungslos auf und verarbeitet sie zu einem realistischen und feinfühligen Drama. Für die Besetzung wählte Regisseur Václav Roma-Laienschauspieler, die dem Film die nötige Authentizität verleihen, ohne dabei ins Amateurhafte abzudriften. Dieses Konzept hat so gut funktioniert, dass die tschechisch-französische Koproduktion dieses Jahr in Cannes lief, wenn auch „nur“ außerhalb des Wettbewerbs.
Auf unbestimmte Zeit verschoben
Neue Formen des Unterrichts