Eine universelle Sprache
Das Festival „Tanec Praha“ hat begonnen: Vier Wochen dreht sich alles um die Kunst der Bewegung
27. 5. 2015 - Text: PZText: PZ; Foto: Sebastian Bolesch
Tanz ist für Sasha Waltz eine universelle Sprache, ein Botschafter für eine friedliche Welt, für Gleichheit, Toleranz und Mitgefühl. Wie viele weitere Künstler stellt die deutsche Choreographin ihr neues Programm beim Tanzfestival in Prag vor. Tanz – das sind nicht nur Ballett-Klassiker wie „Schwanensee“ oder „Der Nussknacker“. So wie Theaterhäuser nicht nur Shakespeare und Goethe im klassischen Sinne auf die Bühne bringen, entwickelt sich auch das Genre der Bewegungskunst unaufhörlich weiter und bewegt sich am Puls der Zeit. Die neuesten Experimente der internationalen Szene können ab dieser Woche in Prag und 15 weiteren Städten des Landes bestaunt werden.
In der Hauptstadt werden insgesamt 13 Vorstellungen von neun Künstlern aus Europa und Israel gezeigt. Dabei ist das Festival sowohl auf großen als auch auf kleinen Bühnen zu Gast. Das Musiktheater Karlín eröffnet das Festival in Prag am 3. Juni mit „Impromptus“ von Sasha Waltz.
Die Choreographin, Tänzerin und Opernregisseurin war bereits im Jahr 1994 mit einer Performance bei Tanec Praha vertreten. Für das neue Programm ihrer Kompanie ließ sich die 42-Jährige zum ersten Mal von der musikalischen Struktur einer klassischen Komposition inspirieren. Die Live-Musik nach Franz Schubert ist somit ein wichtiger Bestandteil des Stücks, das sich mit emotionaler Schwerelosigkeit und dem Verlust von Gleichgewicht beschäftigt. Die österreichischen Künstler Liquid Loft zeigen dagegen mit ihrer Performance „Deep Dish“ eine Mischung aus Tanz und Film, bei der das Geschehen auf der Bühne mit einer Handkamera eingefangen wird (18./19. Juni, Studio Hrdinů).
Auf eine Reise in die Welt verschiedener romantischer Beziehungen begibt sich das tschechisch-slowakische Künstler-Duo Tereza Ondrová und Peter Šavel, das mit seinem Stück „As Long As Holding Hands“ am 21. Juni im Theater Ponec eine Weltpremiere feiern wird. Zusätzlich zum Hauptprogramm gibt es auch in diesem Jahr wieder „Tanec Praha für Kinder“, das dem Nachwuchs Tanz- und Bewegungskunst durch Workshops und Veranstaltungen näherbringt. Außerdem werden einige Plätze und Parks zur Freiluftbühne, zum Beispiel die neue Sommerbar „Stalin“ unter dem Metronom auf der Letná-Ebene. Hier zeigen am 6. Juni ein tschechisches und ein niederländisches Kollektiv eine gemeinsame Performance. Tanz kennt eben keine sprachlichen Grenzen.
„Tanec Praha“, 25. Mai bis 25. Juni, weitere Informationen zum Programm unter www.tanecpraha.cz
Auf unbestimmte Zeit verschoben
Neue Formen des Unterrichts