Expansion mit billiger Kleidung
Der Textildiscounter KiK plant 100 neue Filialen in Tschechien
15. 6. 2016 - Text: Corinna AntonText: ca/čtk; Foto: APZ
Das deutsche Unternehmen KiK will sein Geschäft in Tschechien ausbauen. In den kommenden Jahren sollen hierzulande mehr als 100 Filialen eröffnen, zudem werde der Textildiscounter innerhalb von zwei Jahren einen Onlineshop einrichten. Das sagte Geschäftsführer František Wagner in der vergangenen Woche. Seinen Worten zufolge werden sich die Umsätze des Unternehmens in Tschechien dieses Jahr voraussichtlich auf rund drei Milliarden Kronen (etwa 111 Millionen Euro) belaufen.
Die Führung der Billig-Kette hat sich zum Ziel gesetzt, insgesamt 5.000 Verkaufsstellen in Europa zu betreiben. Für Tschechien lautet die Vorgabe 300 – bisher gibt es hierzulande bereits 190 KiK-Filialen. Ebenso wichtig wie die Expansion sei die Erweiterung der Verkaufsflächen, erklärte Wagner. Derzeit sei ein Geschäft im Durchschnitt 550 Quadratmeter groß; diese Zahl solle um 30 Prozent zunehmen.
Onlineshops betreibt KiK bisher in Deutschland und Österreich, nun soll Tschechien folgen. Neue Filialen sollen nicht nur in Einkaufszentren am Stadtrand entstehen, sondern auch in den Fußgängerzonen. Zudem will das Unternehmen sein Sortiment ausweiten, das in den vergangenen zwei Jahren bereits komplett erneuert wurde.
Gegen den schlechten Ruf
Nicht zuletzt will der Discounter auch an seinem Image arbeiten. Würden Verbraucher Kleidung von Kik und teureren Konkurrenten im Test miteinander vergleichen, ohne die Markennamen zu kennen, würden die eigenen Produkte gut abschneiden, behauptet Wagner. Sobald die Kunden aber den Hersteller kennen, bewerteten sie die KiK-Artikel schlechter.
Der Textildiscounter KiK hat 2007 seine ersten Geschäfte in Tschechien eröffnet. Mittlerweile gehört er neben Firmen wie Lidl, Tesco, H&M, C&A, New Yorker und Takko zu den größten Textilketten des Landes. Im vergangenen Jahr hat KiK seinen Gewinn in Tschechien auf 145 Millionen Kronen vervierfacht. Die Umsätze des Unternehmens stiegen um 17 Prozent auf etwa 2,6 Milliarden Kronen. In Deutschland wurde die Firma in der Vergangenheit oft kritisiert, vor allem wegen der Bedingungen, unter denen die billige Kleidung hergestellt wird.
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