Glitzer und Kommerz
Weihnachtsmärkte läuten die Adventszeit ein – erstmals auch mit Buden auf der Burg
25. 11. 2015 - Text: PZText: PZ; Foto: Ulrike/CC BY-ND 2.0
Lebkuchen und Spekulatius stapeln sich schon lange in den Geschäften. Durch manche Straßen weht bereits seit einigen Tagen Glühweinduft. Auch wenn die Adventszeit noch nicht begonnen hat, stimmen die ersten Lichterketten und Krippenfiguren die Prager bereits auf Weihnachten ein. Der erste Weihnachtsmarkt eröffnete am Freitag vergangener Woche auf dem Friedensplatz (Náměstí Míru) in Vinohrady. An den Buden dort herrscht weniger Andrang als in der Innenstadt, bis kurz vor der Bescherung am 24. Dezember kann man einigermaßen entspannt nach Geschenken suchen, zum Beispiel bei einem der vielen Handwerker und Künstler, die dort ihre Waren anbieten.
Der größte und wohl bekannteste Weihnachtsmarkt dagegen eröffnet erst am kommenden Samstag, 28. November auf dem Altstädter Ring (Staroměstské náměstí). Wenn am Vorabend des ersten Advent die 23 Meter hohe Fichte auf dem Platz erleuchtet, beginnt in Prag offiziell die Vorweihnachtszeit. Die festliche Dekoration des Altstädter Rings ließ sich der Magistrat laut der Firma Taiko, die den Markt organisiert, in diesem Jahr rund 100 Millionen Kronen kosten, umgerechnet etwa 3,7 Millionen Euro. Den Platz an über 100 Verkaufsständen teilen sich traditionelle tschechische Handwerkskunst wie geflochtene Körbe und Holzspielzeug mit Weihnachtsschmuck und zeitlosen Souvenirs. Dazwischen treten Chöre aus dem In- und Ausland auf, werden Palatschinken und heiße Maronen angeboten. Wer Ruhe und Besinnlichkeit sucht, wird allerdings enttäuscht. Nirgends sonst herrscht bis Ende des Jahres mehr Trubel als auf den Weihnachtsmärkten am Altstädter Ring und am Wenzelsplatz (Václavské náměstí).
Nicht minder weihnachtlich geht es in diesem Jahr auf der Prager Burg zu. Erstmals wird die meistbesuchte Sehenswürdigkeit der Stadt in der Adventszeit einen Markt beherbergen: Etwa 70 Stände bieten auf dem Platz zwischen dem Veitsdom und der Basilika des Heiligen Georgs (náměstí U Svatého Jiří) sowie im Stallhof (Stájový dvůr) Holzspielzeug, Glasarbeiten, Kerzen, Lederwaren und kulinarische Köstlichkeiten an.
Umweltbewusste Bummler können den weihnachtlichen Bauernmarkt am Platz Jiřího z Poděbrad besuchen, wo vor allem Produkte aus ökologischer Erzeugung verkauft werden. Kuchen, Käse und andere Milchprodukte sowie Säfte und Wein aus eigener Herstellung sind eine Alternative zur Massenware im Zentrum.
Kleinere Handarbeiten und Spezialitäten vom Grill und aus dem Ofen gibt es auf dem Weihnachtsmarkt am Tyl-Platz (Tylovo náměstí) an der U-Bahn-Station I.P. Pavlova. Kunstliebhaber kommen am ersten Dezemberwochenende im Industriepalast auf dem Messegelände in Holešovice auf ihre Kosten. Dort bieten über 150 Schmiede, Juweliere, Schneider, Töpfer, Glasbläser und Schnitzer handgefertigte Waren an. Weitere Weihnachtsmärkte befinden sich am Platz Anděl im Stadtteil Smíchov, auf dem Platz Kubánské náměstí in Vršovice und an der U-Bahn-Station Dejvická im Stadtteil Dejvice.
Weihnachtsmärkte im Überblick
Staroměstské náměstí, 28. November bis 6. Januar, geöffnet: täglich 10–22 Uhr
Václavské náměstí, 28. November bis 6. Januar, geöffnet: täglich 10–22 Uhr
Pražský hrad, 28. November bis 3. Januar, geöffnet: täglich 9–21 Uhr
Náměstí Republiky, 25. November bis 24. Dezember, geöffnet: täglich von 10–19 Uhr
Náměstí Míru, 20. November bis 24. Dezember, geöffnet: täglich 10–19 Uhr
Náměstí Jiřího z Poděbrad, 23. November bis 24. Dezember, geöffnet: mittwochs, freitags und am Wochenende 10–19 Uhr
Tylovo náměstí, 23. November bis 24. Dezember, geöffnet: täglich 10–19 Uhr
Anděl, 21. November bis 23. Dezember, geöffnet: täglich 10–19 Uhr
Výstaviště Holešovice, 4. bis 6. Dezember, geöffnet: 10–18 Uhr, Eintritt: 25 CZK
Kubánské náměstí, 30. November bis 24. Dezember, geöffnet: dienstags und donnerstags 9–18 Uhr, samstags 9–14 Uhr
Dejvická, 4. bis 19. Dezember, geöffnet: freitags 12–18 Uhr, samstags 8–14 Uhr
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