#Googledown, #Apokalypse
Rohe Zwiebeln, Sinnkrise und Flohbefall: Was passiert, wenn Google ausfällt
2. 12. 2016 - Text: Jan Nechanický
Was wäre ich ohne dich? Millionen Menschen wurden am Dienstag vergangener Woche vor diese Frage gestellt. Der Grund dafür war ein Ausfall der Internetsuchmaschine Google. In Tschechien und seinen Nachbarstaaten und auch an der Ostküste der USA konnte man für mehrere Stunden nicht auf die Dienste der Firma Google Inc. zugreifen. Bei vielen muss der „Googledown“, so der Hashtag, der kurz darauf auf Twitter kursierte, ein tiefes Unbehagen hinterlassen haben. Sie wurden nämlich mit ihrer Abhängigkeit von der Technologie und vom Monopol einer großen Firma konfrontiert.
Wie ein Verhalten in solchen Situationen ausgesehen haben mag, kann man sich ungefähr folgendermaßen vorstellen: „Hm … Google geht nicht. Was mache ich jetzt? Ach, ich hab’s, ich suche nach ,alternative Suchmaschinen‘, www.goo… hm, das ist nicht so intelligent. Vielleicht finde ich bei YouTube eine Anleitung für Google-Ausfälle. Ach verdammt, YouTube gehört ja zu Google. Eine E-Mail schreiben und fragen kann ich auch nicht, ich habe ja ein Gmail-Konto.“
Gut möglich, dass die Situation bei manchen eine tiefere existentielle Krise hervorgerufen hat. Sie fragten dann vielleicht: „Ist unsere Zivilisation zu technologieabhängig, verändert die Technologie unsere Wahrnehmung und unser Bewusstsein, sodass wir ohne sie gar nicht mehr auskommen?“ Antworten finden sich in Lew Manowitschs Buch „The Language Of New Media“ – natürlich über Google Books.
Andere mag der Google-Ausfall in ganz praktische Schwierigkeiten gebracht haben. Wer daran glaubt, dass Leute Google nur intelligente Fragen stellen, sollte mal das Video „If Google Was A Guy“ googeln. Darin erkennt man schnell: Wer keine Antworten auf Sucheingaben wie: „Wie schneidet man eine Zwiebel?“, „Schwangerschaftstest positiv“, „niedliche Katze“ oder „Katze, Flöhe“ bekommt, hat ein großes Problem.
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