„Hopfen ist ausverkauft“
Ernte bricht drastisch ein – Vorräte gibt es nicht mehr
23. 9. 2015 - Text: Corinna Anton
Die Hopfenernte ist in diesem Jahr um gut ein Drittel eingebrochen. Vorläufigen Ergebnissen zufolge brachten die Bauern hierzulande 4.100 Tonnen ein. Im vergangenen Jahr waren es noch 6.200. Die Agrarkammer verhandelt derzeit mit dem Landwirtschaftsministerium über finanzielle Hilfen für die Lieferanten, die erwarten, dass ihre Umsätze um 300 bis 350 Millionen Kronen zurückgehen werden. Diese Zahlen nannte in der vergangenen Woche Luboš Hejda, Vorsitzender des Verbands der Hopfenbauern. Wegen des trockenen Sommers weist der Hopfen außerdem einen niedrigeren Gehalt der Stoffe auf, die für den typischen bitteren Geschmack des Biers sorgen.
Gewöhnlich nehmen einheimische Brauereien den Bauern etwa ein Fünftel ihres Hopfens ab, der Rest wird exportiert. Weil die Landwirte die Ernte meist schon einige Jahre vorher verkaufen, werde in diesem Jahr kein Hopfen auf dem freien Markt verfügbar sein, meint Pavel Šponer, Vorsitzender des Verbands der Hopfenhändler und -verarbeiter. „Alte Vorräte gibt es nicht, alles ist ausverkauft“, so Šponer. Ihm zufolge fällt die Ernte nicht nur hierzulande schlecht aus. Auch in Deutschland gebe es Einbrüche.
In Tschechien wird derzeit auf gut 4.600 Hektar Hopfen angebaut. Das entspricht einer Fläche von mehr als 6.400 Fußballfeldern. Das Land ist hinter den USA und Deutschland der drittgrößte Hopfenlieferant der Welt. Neben den Hopfenbauern klagen auch Landwirte, die Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben, Obst und Gemüse anpflanzen, über schlechte Erträge. Die Getreideernte dagegen fiel in diesem Sommer gut aus.
Bekenntnis zu Břeclav
Drastische Maßnahmen