Kommentar: Zu wenig geschätzt
Ohne die Arbeit der Rentner sähen wir alt aus
16. 10. 2013 - Text: Nancy WaldmannText: Nancy Waldmann
Immer mehr Rentner gehen auch in Tschechien einer Erwerbstätigkeit nach, vermeldete das Statistikamt in einer aktuellen Studie. Das ist nicht verwunderlich, denn die Menschen werden älter, bleiben länger fit und setzen sich also auch später zur Ruhe. Dass häufig gerade diejenigen arbeiten, die es finanziell nicht nötig haben, da ihre Rentenbezüge auch so ausreichten, zeigt, dass es um mehr als einen finanziellen Wert geht. Es geht darum, sich einzubringen und wertgeschätzt zu werden. Das ist schön. Unschön ist es, wenn Leute gezwungen sind, Geld zu verdienen, weil die Rente nicht reicht.
Gerade weniger gebildete Menschen oder Rentner auf dem Land finden nur sehr schwer eine Arbeitsstelle, die ihren Möglichkeiten entspricht. Dabei arbeiten in der Regel auch diese Rentner: Sie bestellen die Beete auf der Datsche, kehren die Straße und betreuen die Enkelkinder, damit deren Eltern Geld verdienen können. Diese Menschen sollten nicht auf schlecht bezahlte Teilzeitjobs angewiesen sein. Stattdessen sollte der Staat die gesellschaftlich wichtige, nicht entlohnte Reproduktionsarbeit der Alten endlich wertschätzen. Zum Beispiel, indem er eine Mindestrente einführt, die nicht an die Verdienste der Erwerbsbiographie geknüpft ist.
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