Konkurrenz für die Silhouette
Erfolg für Investoren eines umstrittenen Hochhaus-Projektes: Olomouc muss Bebauungsplan ändern
5. 3. 2015 - Text: Stefan WelzelText: sw/čtk; Foto: Office Park Šantovka
Etappensieg für die Investoren und Inhaber des „Office Park Šantovka“ in Olomouc: Gemäß einem Urteil des zuständigen Kreisgerichts in Ostrava ist die bisherige Regelung bei Höhenbeschränkungen für den Bau von Hochhäusern unzulässig. Das gab der zuständige Richter Jiří Gottwald Mittwoch vergangener Woche bekannt. Somit hat das Gericht die Rechtmäßigkeit von Höhenbegrenzungen im Flächennutzungsplan in Olomouc angezweifelt und dessen Richtlinien für den Bau des „Šantovka Tower“ für ungültig erklärt.
„Mit dem Urteil sind wir selbstverständlich zufrieden. Die Richter bestätigten die Haltlosigkeit einer Höhenbeschränkung“, so Šantovka-Pressesprecher Juraj Aláč gegenüber der „Prager Zeitung“. Für weitere Kommentare wollen die Investoren die schriftliche Begründung des Gerichtsurteils abwarten.
Anfang dieses Jahres wurde nur wenige Schritte südlich der historischen Altstadt von Olomouc das Einkaufszentrum „Galerie Šantovka“ eröffnet. Seit Baubeginn des Wohn-, Einkaufs- und Bürokomplexes auf einer Insel in einem Seitenarm des Flusses Morava ist auch der 75 Meter hohe Šantovka-Turm Teil des Projekts. Die Eröffnung des 400-Millionen-Kronen-Baus sollte ursprünglich im Laufe des Jahres 2015 stattfinden. Ein Streit zwischen Investoren auf der einen Seite und Denkmalpflegern sowie einer Bürgerinitiative auf der anderen verhinderten jedoch den Baubeginn.
Im September 2014 wurde den Protesten des „Vereins für ein schönes Olomouc“ und der städtischen Architektenvereinigung nachgegeben. Das Amt für Nationale Denkmalpflege (NPÚ) sowie das Kulturministerium folgten ihrer Argumentation. Demnach hätte der „Šantovka Tower“ die historische Silhouette der Stadt zu stark beeinträchtigt. Der Bau des Hochhauses wurde verboten. Das Unternehmen „Office Park Šantovka“ klagte daraufhin vor dem Kreisgericht.
Nun hat der Magistrat der Stadt Olomouc ein Jahr Zeit, den Bebauungsplan zu revidieren und eine Lösung mit den Investoren des „Šantovka Tower“ zu finden, die Aláč zufolge immer noch willens sind, das Projekt trotz großer terminlicher Verzögerung umzusetzen. „Wir sind bereit, mit der Stadt in einen Dialog zu treten und eine Zusammenarbeit für die Entwicklung eines neuen Bebauungsplanes anzustreben.“ Von Seiten der Projektgegner waren bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe keine offiziellen Stellungnahmen zu vernehmen.
Bekenntnis zu Břeclav
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