Kritik an TV-Doku
Außenminister Lubomír Zaorálek (ČSSD) hat den russischen Botschafter in Prag Sergej Kiseljow ins Ministerium einbestellt.
3. 6. 2015 - Text: Katharina WiegmannText: kw/čtk; Foto: MZVČR
Er habe seine Empörung über die Einreiseverbote für EU-Politiker sowie über eine russische Fernsehdokumentation, die den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei im Jahr 1968 rechtfertigte, zum Ausdruck gebracht, teilte der Außenminister nach dem Treffen am Montag mit.
Kiseljow habe ihm das Verzeichnis der EU-Politiker und Diplomaten erläutert, die fortan nicht mehr nach Russland einreisen dürfen. Dies sei als Antwort auf die Sanktionen der Europäischen Union und ihr Engagement in der Ukraine zu verstehen. Auch vier Tschechen stünden auf der Liste, unter anderem Ex-Außenminister Karel Schwarzenberg (TOP 09) und der ehemalige parteilose EU-Kommissar Štefan Füle. Russland wirft ihnen vor, eine Rolle beim Umsturz in der Ukraine gespielt zu haben. Zaorálek kritisierte die Dokumentation, die kürzlich im russischen Staatsfernsehen gezeigt wurde. Darin sei der Prager Frühling als Putschversuch von Nato und Faschisten dargestellt worden, der durch das sowjetische Eingreifen abgewendet werden konnte.
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