Kulturnachrichten
Kardinal Duka zeichnet Geschichtswerk aus
Die Ende Februar 2014 vollendete 19-bändige „Große Geschichte der Länder der Böhmischen Krone“ („Velké dějiny zemí Koruny české“, eine ausführliche Besprechung des Geschichtswerks erschien in Ausgabe 14/2014, Anm. d. Red.) ist am Mittwoch vergangener Woche mit der Goldenen Sankt-Adalbert-Medaille gewürdigt worden. Das Buchprojekt, das als Gedächtnis der Nation dienen möge, verdiene großen Respekt, begründete der Prager Erzbischof Dominik Kardinal Duka die Auszeichnung. Die an dem Werk Beteiligten, Verlag und Autoren, hätten dem Land einen großen Dienst erwiesen, so Duka. Der Preis wurde anlässlich des Namenstags des heiligen Adalbert in Prag verliehen. Mit der Medaille würdigt das Erzbistum herausragende Persönlichkeiten für ihre Verdienste.
Pilsen erhält Melina-Mercouri-Preis
Die Stadt Pilsen erhält den mit 1,5 Millionen Euro dotierten Melina-Mercouri-Preis der Europäischen Kommission. Wie der Pilsener Bürgermeister Martin Baxa (ODS) am Donnerstag vergangener Woche bekanntgab, würdige die EU damit die Vorbereitungen der Stadt auf die Initiative „Kulturhauptstadt Europas 2015“. Die EU-Kommission überprüft jährlich die Vorbereitungsphasen der Kulturhauptstädte. Bei einer positiven Bewertung vergibt sie den Melina-Mercouri-Preis. Zu den berücksichtigten Kriterien zählen die Zusammenarbeit aller Kulturakteure, die aktive Einbeziehung der Stadtbevölkerung sowie die Nachhaltigkeit des Projekts. Dieses soll eine langfristige kulturelle und soziale Entwicklung der Stadt gewährleisten. Melina Mercouri war eine griechische Schauspielerin und Sängerin, die während der achtziger und neunziger Jahre in ihrer Heimat das Amt der Kultusministerin bekleidete. Auf ihre Initiative geht das Projekt der Europäischen Kulturhauptstadt zurück.
Deutschsprachiges Theater in Brünn
Das internationale studentische Theaterfestival „Drehbühne Brno“ geht in seine siebte Runde. Von 7. bis 10. Mai bringen die Mitglieder der Gruppe07 der Brünner Masaryk-Universität Theaterstücke in deutscher Sprache auf die Bühnen ihrer Stadt. Neben den einheimischen Brünner Ensembles werden Gruppen aus Wien, Dresden, Leipzig, Pécs (Ungarn) und Luzk (Ukraine) auftreten. Auf dem Spielplan stehen unter anderem „Kasimir und Karoline“ von Ödön von Horvath, Brechts „Was kostet das Eisen?“ und „Der Hofmeister“ von Jacob Michael Reinhold Lenz. Neben Podiumsdiskussionen und Konzerten haben Besucher in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, einen Schreib-Workshop zu besuchen.
Werke von Jiří Kolář in Český Krumlov
Anlässlich des 100. Geburtstags von Jiří Kolář (1914–2002) präsentiert das Egon Schiele Art Centrum in Český Krumlov unter dem Titel „Reste vom Paradies“ Collagen, Objektkunst und Poesie des tschechischen Künstlers. Kolář gilt als einer der bedeutendsten bildenden Künstler des Landes. Bekannt wurde er vor allem durch seine Collagen und durch neue künstlerische Techniken wie die sogenannte Rollage, Chiasmage und Muchlage. Nach einer Studienreise nach Frankreich untersagte das kommunistische Regime dem Mitunterzeichner der Charta 77, zurück in seine Heimat zu reisen. Kolář ging zunächst nach Berlin und zog dann nach Frankreich. Erst 1997 kehrte er nach Tschechien zurück. Seine Collagen fanden weltweit Anerkennung. Die Ausstellung im Egon Schiele Art Centrum kann bis 28. Oktober täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr besucht werden.
„Markus von Liberec“
Geheimes oder Geheimnistuerei?