Metro feiert Jubiläum
Vor 40 Jahren wurde die Prager U-Bahn eröffnet. Die Pläne dafür reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück
7. 5. 2014 - Text: Corinna AntonText: Corinna Anton; Foto: Davidlohr Bueso
Anfang Mai wurde es kritisch. Die Experten waren mit der Auswertung des Testlaufs nicht zufrieden, gleichzeitig wurde der Termin für die abschließende Probefahrt auf den 6. Mai vorverlegt, um den Eröffnungstermin am symbolträchtigen 9. Mai nicht zu gefährden. Man schrieb das Jahr 1974. Der Traum von einer Bahn durch den Prager Untergrund sollte nach mehr als 75 Jahren endlich wahr werden. Bereits 1898 hatte Eisengroßhändler Ladislav Rott eine unterirdisch angelegte Bahn für die Stadt vorgeschlagen – zu einer Zeit, als noch über die Elektrifizierung der von Pferden gezogenen Straßenbahnen verhandelt wurde. Immer wieder wurden die Pläne verschoben, Weltkriege und wirtschaftliche Probleme verhinderten ihre Realisierung – bis in den sechziger Jahren die endgültige Entscheidung für den Bau der Metro fiel. Dass sie genauso wie die Pariser Untergrundbahn heißt, geht auf die Ingenieure Vladimír List und Bohumil Belada zurück, die 1926 ein Metro-Netz mit vier Trassen vorgeschlagen hatten.
Im Mai 1974 war es schließlich soweit. Auf der Linie C sollten zwischen dem Bahnhof Florenc, damals Sokolovská genannt, und der Station Kačerov die ersten Züge rollen. Die vorgezogene Testfahrt war das letzte Hindernis und sie verlangte den Beteiligten einiges ab, bis die zuständige Kommission schließlich ihr Urteil verkündete: Die Gleise und die dazugehörigen Einrichtungen hätten sich innerhalb des Testlaufs als „geeignet für den Betrieb mit Reisenden“ erwiesen. Am 9. Mai erhielten die Prager aber nicht nur eine sieben Kilometer lange Metro-Trasse mit neun Stationen. Neu waren auch die Rolltreppen sowie der Ticketkauf vor Fahrtantritt.
Auf unbestimmte Zeit verschoben
Neue Formen des Unterrichts