Nächster Halt Nationalpark
Eisenbahnstrecke zwischen Böhmischer und Sächsischer Schweiz nach 70 Jahren wiedereröffnet
18. 6. 2014 - Text: Ivan DramlitschText: id/fn; Foto: M. Rak
Zu den 500 wildesten Orten der Welt, die es sich zu besuchen lohnt, hat der britische Verlag Bounty Books in diesem Jahr auch die Böhmische Schweiz gezählt. Damit reiht er die Landschaft mit ihren bizarren Felsformationen zwischen Naturparadiesen wie den Galápagos-Inseln und dem kalifornischen Yosemite-Nationalpark ein.
Mit ihren steilen Felswänden ist die Böhmische Schweiz gerade für Kletterer und Wanderer reizvoll. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln waren manche Orte bisher aber nur schwer zu erreichen. Das soll sich in wenigen Wochen ändern. Eine neue Zugverbindung zwischen dem tschechischen und dem deutschen Teil des Elbsandsteingebirges soll Sportler und Spaziergänger auf der Schiene in den Nationalpark bringen. Wie die Agentur CzechTourism am Montag mitteilte, wird eine direkte Bahnlinie die Böhmische und die Sächsische Schweiz ab 5. Juli wieder miteinander verbinden. Eine solche hatte es bereits vor 70 Jahren gegeben, sie wurde aber während des Zweiten Weltkriegs zerstört.
Nun soll wieder ein Zug zwischen den Bahnhöfen in Dolní Poustevna (Niedereinsiedel), Sebnitz, Bad Schandau und Děčín (Tetschen) verkehren und das Gebiet des Nationalparks besser per Bahn erschließen. Auch der Schluckenauer Zipfel erhält einen direkten Eisenbahnanschluss an die touristischen Zentren der Region wie Hřensko (Herrnskretschen) oder Bad Schandau.
In der Entwicklung der Region als Urlaubs- und Ausflugsziel soll die grenzüberschreitende Verbindung eine Schlüsselrolle spielen. „Der Zug umfährt den gesamten Nationalpark von Děčín über Krásná Lípa und den Schluckenauer Zipfel bis nach Bad Schandau und durch das Elbtal zurück. Der Nationalpark ist somit per Schiene erreichbar. Das wird für die Konzeption neuer touristischer Wege und Pfade von großer Bedeutung sein“, erklärte Dana Štefáčková vom gemeinnützigen Verein Böhmische Schweiz.
Um Besucher anzulocken, setzt die Region aber nicht nur auf die Bahn: Erstmals können Besucher den Nationalpark in diesem Jahr auch per Smartphone oder Tablet erkunden: Der erste virtuelle Naturlehrpfad Tschechiens verfügt über 20 Stationen, die auf einer Strecke von 8,2 Kilometern verteilt sind. Seinen Ausgang nimmt der Lehrpfad am Informationszentrum in Jetřichovice (Dittersbach). Mittels QR-Codes und Tags erhalten Besucher mit einem internetfähigen Mobiltelefon Texte und Bilder zu verschiedenen Themen rund um die Böhmische Schweiz. So können sie mehr über die historische Entwicklung der Region sowie über Tier- und Pflanzenarten und den Einfluss des Menschen auf die Natur erfahren.
Sommerfrische in der Steiermark
An der Blutigen Straße