Neu im Kino: „Dallas Buyers Club“
Matthew McConaughey zeigt in der Verfilmung der Lebensgeschichte von Ron Woodroof sein ganzes Können
29. 1. 2014 - Text: René PfaffText: René Pfaff; Foto: Focus Features
Dallas 1985. In Amerika erreicht die AIDS-Welle einen ersten Höhepunkt. Bei Ron Woodroof (Matthew McConaughey) wird der HI-Virus diagnostiziert. Die tückische Krankheit ist bereits ausgebrochen, der behandelnde Arzt gibt dem schon stark abgemagerten Elektriker nur noch wenige Tage zu leben. Für den homophoben Macho, der seine Freizeit hauptsächlich in Bordellen und beim Rodeo verbringt, ist die Diagnose ein doppelter Schock: Sollten echte Kerle wie er nicht gefeit sein vor der seinerzeit noch absolut tödlich verlaufenden Seuche? Doch die nun folgende intensive Beschäftigung mit der Krankheit weckt bei Ron nicht nur einen ergreifenden Überlebenswillen, sie macht auch einen besseren Menschen aus ihm.
Der kanadische Independent-Regisseur Jean-Marc Vallée zeichnet in eindringlichen Bildern die wahre Geschichte von Ron Woodroof nach, dem Gründer des titelgebenden „Dallas Buyers Club“ – einer Käufergemeinschaft, die gegen einen Mitgliedsbeitrag in den USA nicht zugelassene Medikamente an Aids-Kranke verteilte. Mit diesen illegalen Aktionen verlängerte Woodroof nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das zahlreicher Leidensgenossen.
Der Wandel vom notorischen Schwulenhasser zum toleranten Menschenfreund mag dramaturgisch etwas überzeichnet sein – McConaugheys Darstellung hingegen ist es ganz und gar nicht. Der 44-jährige einstige „Sexiest Man Alive“, der den Kinogängern bislang vorwiegend aus seichten Romantikkomödien bekannt sein dürfte, stellt mit seiner berührenden Tour de Force neben schonungslosem Mut zur Hässlichkeit auch ein beeindruckendes schauspielerisches Talent unter Beweis.
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