Neu im Kino: Elysium
Neill Blomkamps „Elysium“ entwirft eine düstere Zukunftsvision
4. 9. 2013 - Text: Christian Müller-BreitenkampText: Christian Müller-Breitenkamp; Foto: Sony Pictures
Fans von Science-Fiction-Filmen dürfte der Name Neill Blomkamp ein Begriff sein. Im Jahr 2009 zeichnete der Südafrikaner für das sozialkritische Science-Fiction-Drama „District 9“ verantwortlich. Der von Peter Jackson produzierte Streifen wurde vor vier Jahren ein internationaler Überraschungserfolg und für vier Oscars sowie einen Golden Globe nominiert. Für seinen neuen Film hat sich Blomkamp viel Zeit gelassen, jetzt ist er mit „Elysium“ zurück.
Genau wie sein Erstlingswerk ist auch „Elysium“ ein Genre-Mix aus Science-Fiction und Drama. Der Streifen spielt im Jahr 2154, es herrscht eine Zweiklassengesellschaft. Während einige Superreiche auf der Weltraumstation „Elysium“ wohnen, leben die meisten Menschen in Slums auf der zerstörten und überbevölkerten Erde. Sie versuchen verzweifelt, der Armut zu entkommen und wollen medizinisch endlich so gut versorgt werden wie die Bewohner der Raumstation. Doch diese schotten sich mithilfe strenger Einwanderungsgesetze ab. Der einzige Mensch, der in der Lage ist, die unterschiedlichen Lebensrealitäten anzugleichen, ist der Fabrikarbeiter Max (Matt Damon).
Vorhersehbar und konstruiert
Nachdem er eine tödliche Dosis nuklearer Strahlung abbekommen hat, muss er den riesigen künstlichen Satelliten erreichen, um medizinische Hilfe zu erlangen. Dafür lässt er sich kurzerhand zum halben Cyborg umfunktionieren. Gegen die Pläne von Max stellt sich die Sicherheitsministerin Delancourt (Jodie Foster) und ihre Gefolge. Eine gefährliche Mission beginnt. Wenn sie gelingt, rettet Max nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das von Millionen anderer Menschen.
Der Film begeistert leider nur mit gelungenen Spezialeffekten. „Elysium“ wird in vielen Rezensionen wegen seiner simplen Handlung und seiner Brutalität kritisiert. Tom Long schreibt in seiner Kritik für „The Detroit News“, die Handlung sei nicht nur vorhersehbar, sondern wirke zudem extrem konstruiert. Das sei vor allem deswegen schade, weil der Film eigentlich als modernes, menschliches Märchen gedacht gewesen sei.
Man hat das Gefühl, dass bei der Umsetzung von „Elysium“ eine Menge Potential für einen guten Film verschenkt worden ist. Vielleicht hätte Jungregisseur Blomkamp mal bei James Cameron nachfragen sollen, inszenierte der Altmeister im Jahr 2009 doch den erfolgreichen Science-Fiction-Streifen „Avatar“. So verbindet die beiden Filme nichts weiter als die Ziffer 2154 als gemeinsames Jahr der Handlung. Der Kinobesuch lohnt sich eigentlich nur für eingefleischte Genre-Fans.
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