Schlafende Tiere und historische Umbrüche
Tschechische Autoren und Verlage präsentieren auf der Leipziger Buchmesse ihre Werke
9. 3. 2016 - Text: Franziska NeudertText: fn; Foto: Rafal Komorowski/CC BY-SA 4.0
Ob anspruchsvolle Belletristik, spannende Krimis oder unterhaltende Fantasyromane – von 17. bis 20. März dreht sich in Leipzig alles um die Welt der Literatur und Buchkunst. Etwa 3.000 Autoren werden zur Buchmesse aus ihren Werken lesen. Auch tschechische Schriftsteller und Verlage werden sich auf dem Messegelände präsentieren, zu finden sind sie am Tschechischen Gemeinschaftsstand in Halle 4.
Den Auftakt macht das Tschechische Kulturministerium, das am Donnerstag um 15 Uhr die deutschsprachige Werkausgabe von Jiří Gruša präsentiert (Halle 4, D403). Über „Gewalt in den Zeiten historischer Umbrüche“ spricht der Autor und Leiter des Prager Academia-Verlags Jiří Padevět am frühen Abend in der Leipziger Universität (Beethovenstr. 15, Raum H5 4.16, 17 Uhr).
Aus seinem aktuellen Roman „Nationalstraße“ liest Jaroslav Rudiš am Freitag in der Kneipe Horns Erben (Arndtstr. 33, 19 Uhr).
Am Samstag stellt Josef Formánek sein Buch „Die Wahrheit sagen. Brutaler Roman über die Liebe zum Leben“ vor, das vor kurzem auf Deutsch erschienen ist (Halle 4, Forum Café Europa, 10.30 Uhr). Im Anschluss präsentiert Milena Slavická mit „Hagibor“ die Geschichte einer Fotografin, die nach der Niederschlagung des Prager Frühlings nach London flüchtete (Halle 4, Forum OstSüdOst). Am Abend erwartet der Übersetzer Antonín Brousek Fans des braven Soldaten Schwejk zu Lesung und Gespräch in der Wenzel Prager Bierstuben. Dort stellt er den Erzählband „Die Ausrottung der Praktikanten der Speditionsfirma Kobkán“ von Jaroslav Hašek vor (Kleine Fleischergasse 8, 19.30 Uhr). Im Theater „Die Box“ laden die Schriftsteller Petr Stančík und Milena Slavická um 20 Uhr zum Gespräch (Bahnhof Plagwitz, Engertstr. 38).
Wie Tiere aussehen, was sie tun und woran sie im Schlaf denken, zeigt Jiří Dvořák in „Jak zvířata spí“, einem Atlas schlafender Tiere für Kinder am Sonntag (Halle 4, Forum OstSüdOst, 10.30 Uhr).
Zum Abschluss stellt Petr Stančík um 11.30 Uhr seinen fantastischen Krimi „Mlýn na mumie“ vor; für ihn erhielt er im vorigen Jahr den Preis „Magnesia Litera“ für Prosa (Halle 4, Forum OstSüdOst).
„Markus von Liberec“
Geheimes oder Geheimnistuerei?