Streit beendet
In Werich-Villa entsteht ein Theatermuseum
5. 2. 2015 - Text: Franziska NeudertText: fn/čtk; Foto: Michal Kmínek
Nach mehr als zehn Jahren Streit um den klassizistischen Bau auf der Kampa-Insel herrscht nun Klarheit: In der Werich-Villa zwischen Čertovka-Kanal und Moldau soll ein Museum entstehen, das an die Schauspieler und Schriftsteller Jiří Voskovec (1905–1981) und Jan Werich (1805–1980) und deren avantgardistisches Theater erinnert.
Am Freitag vergangener Woche entschied der erste Stadtbezirk, die Villa für die folgenden zehn Jahre an die Stiftung von Jan und Meda Mládek zu vermieten. Mit 23 von 25 Stimmen votierte er damit gegen konkurrierende Projekte wie „Post Bellum“ oder die Stiftung Charta 77.
Bevor das „Kulturzentrum Voskovec und Werich“ errichtet wird, muss die Villa für rund 30 Millionen Kronen (etwa 1 Million Euro) restauriert werden, da sie während des Hochwassers im Jahr 2002 schwer beschädigt wurde. Etwa ein Vierteljahr nach den Reparaturen soll das Kulturzentrum eröffnen, wie Jan Smetana von der Mládek-Stiftung mitteilte. Im Museum wird die Avantgarde-Szene rund um das „Befreite Theater“ („Osvobozené divadlo“) vorgestellt, das Voskovec und Werich mit ihren experimentellen Arbeiten prägten. Neben einer Dauerausstellung soll auch eine Bibliothek und eine Forschungsstelle entstehen.
Bereits im Jahr 2008 wurde die Stiftung der Kunstmäzenin Meda Mládkova mit der Verwaltung der Villa beauftragt. Die 2010 neugewählte Stadtregierung kippte jedoch die Pläne und beschloss, das Projekt Werich-Villa neu auszuschreiben.
Im vergangenen Jahr sollten die Bürger in einem Referendum entscheiden, was aus der leerstehenden Residenz wird. Etwa 9.500 Anwohner – und damit die Mehrheit – stimmten für das Projekt der Mládek-Stiftung.
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