Třinec erzwingt siebtes Spiel
Im Eishockey-Play-off-Finale gelingt dem HC Oceláři das Break gegen Litvínov
23. 4. 2015 - Text: Stefan WelzelText: Stefan Welzel; Foto: HC Oceláři Třinec/M. Ježowicz
Die Wende begann am Sonntagabend – und das in buchstäblich letzter Minute. Der HC Oceláři Třinec empfing in der vierten Begegnung der Best-of-Seven-Serie den HC Verva Litvínov. Zu diesem Zeitpunkt führte die Mannschaft aus Litvínov mit einem Gesamtstand von 3:1-Siegen. Ein weiterer Erfolg und der Underdog aus der nordböhmischen Provinz würde den ersten Meistertitel seiner Vereinsgeschichte feiern können. Es lief bereits die 60. Minute, als Třinec-Stürmer Tomáš Plíhal den Puck zehn Sekunden vor Spielende bei einem Stand von 0:1 im gegnerischen Tor versenkte. Später gewann das Team von Trainer Jiří Kalous das Elfmeterschießen. Zwei Tage danach nahmen die Schlesier den Schwung dieses Erfolges mit nach Litvínov und schafften im Stadion des Gegners mit 6:3 das Break. Nun kommt es am Donnerstagabend in Třinec zum Showdown. Am Ende dieser Partie wird der neue tschechische Eishockeymeister gekürt sein.
Nach dem Sonntagsspiel gab sich Litvínov-Trainer Radim Rulík kämpferisch. „Ein Auf und Ab gibt es in der ganzen Saison mehrmals. Dieser Rückschlag haut uns nicht um, wir schauen nach vorne.“ Doch der Schock saß bei seinen Spielern wohl tiefer, als Rulík es zugeben mochte. Am Dienstag hielt sein Team dem Druck nicht stand. Am defensiv sehr konzentriert auftretenden Kontrahenten, der eigentlich nur auf Konter lauerte, bissen sich die Verva-Cracks die Zähne aus. Den Rest erledigte dann der überragende erste Block von Třinec mit den Stürmerstars Erik Hrňa und Štefan Ružička. Hrňa war mit seinem frühen Treffer zum 1:0 und zwei Assists der Mann des Abends. Die Entscheidung fiel kurz vor Ende des zweiten Drittels, als eben jener Hrňa Ružička bediente und Třinec die Druckphase Litvínovs mit dem 5:2 beantwortete.
Der HC Verva war in den letzten 20 Minuten nicht mehr in der Lage, auf diesen weiteren Nackenschlag des Regular-Season-Gewinners zu reagieren und die Partie zu drehen. Je ein Tor von Miloslav Hořava für Litvínov und des Třinec-Jungstars Jakub Orsava schraubten zwar den Spielstand in die Höhe – am abgeklärten Sieg der Rot-Weißen änderte sich nichts. Der psychologische Vorteil liegt nun endgültig auf der Seite von Třinec. Ob die Schlesier diesen am Donnerstag nutzen, oder ob dieses Mal Litvínov die Wende schafft, hängt davon ab, ob Rulík mit seiner Theorie der Auf-und-Ab-Bewegungen Recht behält.
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