Undeklariertes Pferdefleisch in Tschechien?
Verdächtige Rindfleisch-Lasagne stammt aus Belgien
19. 2. 2013 - Text: Ivan DramlitschText: id/čtk; Foto: tiermedizinportal.de
Der Pferdefleisch-Skandal hat möglicherweise auch Tschechien erreicht. Wie Josef Duben, Sprecher des staatlichen Veterinäramtes, mitteilte, wurde seiner Behörde über das Europäische Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASFF) mitgeteilt, dass sich auf dem tschechischen Markt ein verdächtiges Produkt befände. Im Moment werden Proben dieses Produktes untersucht, um die Information bestätigen oder dementieren zu können.
Laut Duben handelt es sich bei dem fraglichen Erzeugnis um rund 15.000 Stück „Lasagne Bolognese“ des luxemburgischen Herstellers Tavola S.A. Comigel mit Haltbarkeitsdatum 6. Juni 2014, Chargennummer 342/12. Tschechischer Importeur des Produkts ist die Firma Bidvest. „Die betreffende Charge Lasagne Bolognese ist überhaupt nicht in unseren tschechischen Lagern angekommen, sie befindet sich beim Hersteller in Luxemburg. Zwei ältere Chargen haben wir bereits letzte Woche gestoppt und lassen sie jetzt von einem akkreditierten Labor nach Spuren von Pferdefleisch untersuchen“, so Jan Tajovský, der bei Bidvest für den Einzelhandel zuständig ist. Das Unternehmen hat seinen Angaben zufolge den Vertrieb der Ware komplett gestoppt. Man warte nun auf die Ergebnisse der Analysen. Auch die Mitarbeiter des tschechischen Veterinäramtes untersuchen die verdächtige Lasagne. Sollte sie tatsächlich Pferdefleisch enthalten, muss der Importeur das Produkt entweder an den Hersteller zurückgeben oder das Pferdefleisch auf der Packung deklarieren.
Rindfleischerzeugnisse, die nicht deklariertes Pferdefleisch enthielten, tauchten das erste Mal im Januar in Irland und Großbritannien auf. Mittlerweile sind mehrere europäische Länder betroffen. Pferdefleisch ist zwar gesundheitlich unbedenklich, es jedoch undeklariert in Rindfleischprodukten zu verwenden, ist Betrug. Der Skandal war bereits vergangene Woche Thema beim EU-Landwirtschaftsministertreffen in Brüssel. Die europäische Kommission forderte bei dieser Gelegenheit alle Mitgliedsländer dazu auf, Rindfleischprodukte unter besondere Beobachtung zu stellen sowie DNA-Stichproben zu entnehmen, um mögliches Vorhandensein von Pferdefleisch nachzuweisen. Gemäß Duben wurden bisher etwa 20 Proben entnommen, bis Ende März sollten es laut EU-Vorgaben insgesamt rund 100 sein.
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