Unipetrol wird Alleineigentümer
Das Unternehmen übernimmt die restlichen Anteile an Česká rafinérská
7. 5. 2015 - Text: Corinna AntonText: Corinna Anton; Foto: Unipetrol
Die Gruppe Unipetrol ist seit der vergangenen Woche alleiniger Eigentümer des Unternehmens Česká rafinérská, des hierzulande einzigen Verarbeiters von Erdöl und größten Herstellers von Ölprodukten. Wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte, kaufte Unipetrol die gut 30 Prozent der Unternehmensanteile, die noch der italienischen Gesellschaft Eni gehört hatten. Der Wert der Transaktion beläuft sich auf etwa 24 Millionen Euro (rund 658 Millionen Kronen).
Das Unternehmen Česká rafinérská betreibt die zwei einzigen tschechischen Raffinerien. Diese befinden sich im nordböhmischen Litvínov und im mittelböhmischen Kralupy nad Vltavou. Zusammen werden dort jährlich etwa neun Millionen Tonnen Öl verarbeitet. Unipetrol hatte seinen Anteil von ursprünglichen gut 51 Prozent bereits im vergangenen Jahr vergrößert, als es im Januar 16 Prozent von Shell Overseas Investments kaufte. Im Juli hatte es die Übernahme der verbleibenden Aktien von Eni angekündigt. Der Erwerb hatte sich jedoch verzögert, weil die Vereinigung der Tankstellen in Tschechien (SČS) Klage eingereicht hatte. Sie fürchtete, Unipetrol könnte mehr als 60 Prozent des Marktes beherrschen. Das nationale Kartellamt (ÚOHS) genehmigte den Kauf jedoch. Der Vorstandsvorsitzende der SČS Ivan Indráček kündigte Anfang April an, seine Vereinigung erwäge, Beschwerde bei der Europäischen Kommission einzulegen.
Unipetrol gehört seit 2005 zur polnischen Gruppe PKN Orlen, die der größte Ölverarbeiter in Mitteleuropa ist. Im vergangenen Jahr sanken die Verluste des Unternehmens von knapp 1,4 Milliarden Kronen auf rund 556 Millionen Kronen. Die Umsätze wuchsen um ein Viertel auf 124,2 Milliarden Kronen. Nach Aussagen des Generaldirektors und Vorstandsvorsitzenden von Unipetrol Marek Świtajewski plant das Unternehmen, in den Jahren 2013 bis 2017 insgesamt etwa 19 Milliarden Kronen in Tschechien zu investieren.
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