Unkonventionelle Förderung
Strengere Kontrollen sollen einheimische Lebensmittel begünstigen
31. 8. 2016 - Text: Stefan WelzelText: sw/čtk; Foto: APZ
Tschechien will den Anteil einheimischer Lebensmittel in den Supermarktregalen erhöhen. Hierfür sollen strengere Qualitätskontrollen sorgen. Das ist zumindest der Plan von Bohuslav Sobotka (ČSSD). Der Premierminister will damit nicht nur den tschechischen Lebensmittelherstellern unter die Arme greifen, sondern auch verhindern, dass unzureichend deklarierte Erzeugnisse im Einkaufskorb der Bürger landen. Die heimischen Produzenten begrüßten Sobotkas Idee, die der Regierungschef Ende vergangener Woche bei einem Besuch der Agrarmesse in České Budějovice vorstellte.
Die einheitlichen EU-Regelungen erschwerten es den einzelnen Ländern, stark zugunsten nationaler Produzenten einzugreifen. Sobotka ist jedoch überzeugt, dass „härtere Kontrollen ein Werkzeug sind, das uns auch mit Blick auf den gemeinsamen europäischen Agrarmarkt niemand verbieten kann“. Der Präsident der tschechischen Agrarkammer Miroslav Toman würde sich langfristig über „einen Anteil tschechischer Produkte in den Läden von 80 Prozent“ freuen. Skeptisch gegenüber solchen Gedanken- und Zahlenspielen zeigt sich Marian Jurečka (KDU-ČSL). „Das dürfte rechtlich ziemlich schwierig werden“, so der Landwirtschaftsminister. „Es gibt auch andere EU-Staaten, die ähnliche Experimente durchführten. Aber keiner hat einen derart hohen Anteil erreichen können.“ Jurečka hält es aber für möglich, dass es tschechische Lebensmittel dank schärferer Kontrollen in Zukunft auf etwas mehr als die Hälfte der Produkte in den Supermärkten bringen.
Bekenntnis zu Břeclav
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