Was Zeman sagt
Zehn Zitate des Präsidenten über Flüchtlinge und den Islam
21. 10. 2015 - Text: Corinna AntonÜbersetzung: Corinna Anton; Foto: Pražský hrad
Was Präsident Miloš Zeman in den vergangenen Monaten zum Thema Asylbewerber zu sagen hatte, trug wenig dazu bei, die Situation zu verbessern – im Gegenteil: Das Staatsoberhaupt lässt kaum ein Klischee aus, schürt absurde Ängste, wo es nur geht, und spielt Flüchtlinge und andere Hilfsbedürftige gegeneinander aus. Auf den ersten Blick sind manche Sätze vielleicht zum Lachen, bedenkt man jedoch, dass des Präsidenten Worte in einigen Kreisen durchaus ernst genommen werden, dann bleibt das Lachen schnell im Halse stecken. Zemans Aussagen in chronologischer Reihenfolge:
„Wir werden die Schönheit der Frauen verlieren, weil die Frauen von Kopf bis Fuß in Burkas gehüllt werden, einschließlich des Gesichtes, wo es nur dieses Stoffgitter gibt. Nun, ich kann mir Frauen vorstellen, wo dies eine Verbesserung wäre, aber es gibt nur wenige solcher Frauen und gerade hier sehe ich keine davon.“ 16. Oktober 2015
„Wenn man der EU Hilfszahlungen zukommen lässt, dann ist das rausgeworfenes Geld. Man muss entweder in den Herkunftsländern helfen oder in den Nachbarstaaten, wo viele Zuflucht suchen.“ 24. September 2015
„Auch Ukrainer sind Flüchtlinge, und zwar Flüchtlinge, die uns näher sind, sei es allein durch ihre Herkunft oder durch ihren Fleiß.“ 17. September 2015
„Der erste Satz lautet: Niemand hat euch eingeladen. Der zweite: Wenn ihr schon hier seid, dann müsst ihr unsere Regeln respektieren, genau wie wir eure respektieren, wenn wir in euer Land fahren. Und der dritte Satz: Wenn es euch hier nicht gefällt, dann lauft doch davon.“ 2. August 2015
„Der Präsident bedauert, dass es bisher nicht gelungen ist, 30 Millionen Kronen für das Kinderheim Klokánek aufzutreiben, das sich um tschechische Kinder kümmert, während die finanzielle Unterstützung für Einwanderer wahrscheinlich aufgestockt wird.“ Juli 2015 (Zemans Sprecher Jiří Ovčáček)
„Ich fürchte, Flüchtlinge, die aus einer anderen kulturellen Umgebung kommen, in ein völlig unterschiedliches Umfeld zu verpflanzen, ist wie einen alten Baum zu verpflanzen, der danach oft nur noch stirbt oder ungünstige Bedingungen für sein weiteres Wachstum hat.“ April 2015
„Ich habe gesagt, dass der Islam eine Religion des Hasses ist. Und dazu stehe ich auch, denn diese Aussage resultierte nicht aus irgendwelchen Vorurteilen, sondern sie war das Ergebnis des Studiums islamischer Texte.“ 10. Januar 2013
„Ich behaupte nicht, dass alle Muslime Terroristen sind, ich behaupte, dass alle Terroristen Muslime sind.“ 4. August 2011
„Ein Muslim lässt sich als Anhänger des Koran definieren, genau wie ein Nazi sich als Anhänger der Rassenlehre und des Antisemitismus definieren lässt oder ein Kommunist als Anhänger des Klassenkampfes und der Diktatur des Proletariats.“ 7. Juli 2011
„Ich glaube nicht, dass es gemäßigte und radikale Muslime gibt – genau wie ich nicht glaube, dass es gemäßigte und radikale Kommunisten gibt. Es gibt nur Muslime und Kommunisten.“ 28. Juni 2011
„Wie 1938“
„Unterdurchschnittlich regiert“